Moskau. Höchstens 12 Prozent aller innerhalb Russlands transportierter Frachten sind versichert. Dies ergab eine Experten-Umfrage der Zeitung Iswestija. Aber selbst versicherte Waren sind für die Auftraggeber keine Garantie. Zwischen den Entschädigungssummen bei jeder Art von Verlust und dem realen Wert klafften Unterschiede von oft mehreren Hundert Prozent. Als landestypische Gefahren wurden eine ganze Reihe von Faktoren genannt, die zumal ausländische Kunden meist unterschätzten. So sei Russland berüchtigt für seine schweren Sachbeschädigungen bei Verkehrsunfällen. Beim Be- und Entladen wären Diebstähle häufig. Bewaffnete Überfälle nähmen wieder zu. Frachten verschwänden durch gefälschte Dokumente. Im westlichen Ausland verpackte Waren gingen durch den Zustand russischer Straßen sehr leicht zu Bruch. Auch dürften Naturkatastrophen nicht vergessen werden, die in Russland in jeder Hinsicht verheerend sind. Über allem aber stünde ein sehr komplexes, informelles Beziehungsgeflecht zwischen dem Versicherungsunternehmen, dem Wareneigentümer und dem Spediteur. Nur Landeskenner kämen damit zurecht. (vr/jpd)
Russland: Hohe Transportrisiken durch fehlende Versicherungen
Nur geringe Entschädigungssummen für verlorene oder beschädigte Waren