Russischer Investor forciert Hapag Lloyd Abspaltung von TUI

10.04.2008 15:12 Uhr

Der russische Stahlmagnat und TUI-Großaktionär Alexej Mordaschow hat seinen Anteil an dem Tourismus-Konzern auf 10,03 Prozent verdoppelt. Das teilte seine Investmentfirma S-Group am Mittwoch in Moskau mit.

Moskau/Hannover. Mordaschow hielt den Angaben zufolge Angaben zuvor rund fünf Prozent an TUI. „Wir haben ein strategisches Interesse an dem Unternehmen“, sagte Mordaschow laut der Mitteilung. Er unterstütze Vorstand und Aufsichtsrat darin, das Augenmerk der TUI AG auf das Tourismus-Geschäft und die damit verbundenen Wachstumspotenziale zu legen. Es sei im besten Interesse der TUI-Aktionäre, wenn sich das Management der Gesellschaft auf die Abtrennung der Schifffahrtssparte Hapag-Lloyd konzentriere. Mordaschow unterstützt den Kurs des umstrittenen TUI-Chefs Michael Frenzel, der nach der geplanten Trennung von der Schifffahrtsparte im Reisegeschäft expandieren will. Für den russischen Markt sind gemeinsame Projekte mit der Mordaschow-Gruppe geplant. Eine Arbeitsgemeinschaft wurde bereits eingerichtet. Der Milliardär sprach sich auch gegen Änderungen im Aufsichtsrat aus. Entsprechende Anträge über eine Neubesetzung des obersten Kontrollgremiums werde er nicht unterstützen, teilte Mordaschow mit. Die Börsianer feierten die Anteilsverdopplung mit einem Kursplus von 2,59 Prozent auf 17,45 Euro. Mit der Verdoppelung seiner Anteile ist Mordaschow nun mit Abstand größter Aktionär der TUI. Bislang war dies der norwegische Reeder John Fredriksen, dessen Anteil zuletzt mit 5,12 Prozent angegeben wurde. Fredriksen hatte den Vorstand zur Abspaltung der Schifffahrtstochter gedrängt und versuchte anschließend, zwei Aufsichtsräte loszuwerden, darunter den Chef des Gremiums, Jürgen Krumnow. Der Aufsichtsrat hat das Ansinnen jedoch zurückgewiesen. Dem Vernehmen nach will der Norweger selbst ins Gremium einziehen. Bislang ruht TUI auf den zwei Säulen Touristik und Schifffahrt. Letzteren Bereich hatte Konzernchef Frenzel erst 2005 durch den milliardenschweren Zukauf der britisch-kanadischen Rederei CP Ships kräftig vergrößert. Seitdem zählt die Konzerntochter Hapag Lloyd zu den fünf größten Containerreedereien der Welt. Seit dem Zukauf sind die Frachtraten allerdings unter Druck geraten, so dass die Übernahme nie den erhofften Erfolg brachte.

MEISTGELESEN


KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.