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Rastatt-Chaos: DB-Netz-Chef stellt Entschädigung in Aussicht

07.12.2017 11:20 Uhr
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Will mit den Bahnen und Operateuren über Entschädigungen aufgrund des Rastatt-Chaos sprechen: Frank Sennhenn, CEO von DB Netz
© Foto: Hupac

DB Netz will sich im kommenden Jahr über Entschädigungen verhandeln, die den Betroffenen aufgrund Sperrung der Rheintalstrecke bei Rastatt entstanden sind.

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Düsseldorf. Der CEO von DB Netz, Frank Sennhenn, hat auf dem intermodalen Forum der Hupac in Düsseldorf gestern eine Entschädigung für Unternehmen angekündigt, die aufgrund der Sperrung der Rheintalstrecke Verluste erlitten haben. „Wir befinden uns derzeit in einem Schlichtungsprozess mit unseren Bauunternehmen, um mit ihnen zu klären, wer für die Schäden auf der Baustelle verantwortlich ist“, sagte Sennhenn gestern vor über 200 Zuhörern. Diese Verhandlungen sollen Mitte kommenden Jahres beendet sein. „Dann sind wir in der Lage über Haftungsfragen zu reden, wie viel Geld wir den Unternehmen zahlen, die aufgrund der Unterbrechung einen Schaden erlitten haben.“ Er bat um Verständnis, dass er mehr dazu nicht sagen könne, weil es sich um ein laufendes Verfahren handelt. Und er will dieses Verfahren nicht weiter gefährden, denn es könne natürlich auch sein, dass man sich nicht außergerichtlich einige. „Und dann wird der Prozess noch deutlich länger dauern“, so Sennhenn.

Am 12. August war es im Bereich Rastatt infolge von Vortriebsarbeiten im Rastatter Tunnel zu einem Einbruch von Wasser und Erde in die im Bau befindliche östliche Tunnelröhre gekommen. Oberbau und Gleise der darüber führenden Rheintalbahn senkten sich in dem Bereich ab. Somit war einer der wichtigsten Korridore im europäischen Schienengüterverkehr für sieben Wochen komplett gesperrt gewesen.

"Ich entschuldige mich für die Unterbrechung"

„Ich entschuldige mich für die Unterbrechung. Wir werden alles tun, dass so etwas nicht nochmal passiert“, waren die ersten Worte von Sennhenn vor den Vertretern der Operateure, Spediteure, Verlader, Bahnen und Terminalbetreiber auf der Hupac-Veranstaltung.

„Wo sind die Notfallpläne für den Schienenverkehr, wo die nötige Flexibilität?"

Zuvor hatten verschiedene Vertreter eine engere Zusammenarbeit der nationalen Netzbetreiber in Europa gefordert. „Die Rastatt-Störung stellt die intermodale Strategie in Frage und erfordert konkrete Gegenmaßnahmen“, erklärte Joep Brekelmans, Senior Manager für Sourcing und Contracting beim Kunststoffproduzenten Sabic. Wim Blomme von P&O Ferrymasters forderte mehr Flexibilität und eine proaktive Grundhaltung. „Wo sind die Notfallpläne für den Schienenverkehr, wo die nötige Flexibilität, mit der die Lieferkette zu jeder Zeit gestützt wird?“

Hans-Jörg Bertschi, Präsident von Hupac, sprach sich für mehr Investitionen in das Netz aus. Als Beispiel nannte er das linksrheinisch „fehlende Stück“ zwischen Lauterburg und Straßburg, das mit doppelter Gleisführung nachgerüstet und elektrifiziert werden sollte, um die deutsche Strecke im Bedarfsfall zu ersetzen. Zudem schlug er ein Bonus/Malus-System vor, mit dem den Infrastrukturbetreibern die Verantwortung für ihre Servicequalität übertragen werden sollte. „Wir müssen die Rolle der Infrastrukturbetreiber neu gestalten, wenn wir echte Fortschritte für die Zukunft der intermodalen Logistik erzielen wollen.“

Pro Minute Wartezeit zwischen 10 Cent und 5 Euro Entschädigung

Auf diese Forderung ging DB-Netz-Chef Sennhenn ein: „Wir befinden uns gerade in Gesprächen mit unseren Nutzern – und zwar nicht nur die Güterkunden, sondern auch die Unternehmen im Personentransport -, wie wir Zeitverluste aufgrund der zahlreichen Baustellen in einem solchem Bonus-Malus-System berücksichtigen können.“ Er kündigte an, dass dazu noch im kommenden Jahr ein neues System in Deutschland installiert werden soll. „Derzeit gibt es Überlegungen, dass wir Güterbahnen für jede Minute, die sie aufgrund von Baustellen warten müssen, zwischen 10 Cent und 5 Euro zahlen“, gab er bekannt. (cd)

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