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Private Wagenhalter zögern mit Nachrüstung bei Flüsterbremse

15.01.2014 15:58 Uhr
Private Wagenhalter zögern mit Nachrüstung bei Flüsterbremse
Bis 2020 sollen alle 180.000 Güterwagen in Deutschland mit leiseren Bremsbelägen ausgerüstet sein.
© Foto: Picture Alliance/dpa/Stephanie Pilick

Bei der politisch gewollten Umrüstung der Eisenbahnwagen spielen die Privathalter auf Zeit. Grund sind die höheren Wartungskosten für umgerüstete Wagen.

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Berlin. Die privaten Halter von Eisenbahnwaggons haben Bauchschmerzen mit der frühzeitigen Umrüstung ihrer Bestandsflotte auf die lärmarme LL-Sohle. Der Grund: Die Flüsterbremse für Eisenbahnwaggons sorgt für höhere Betriebskosten in Höhe von rund 830 Euro im Jahr gegenüber der herkömmlichen Graugusssohle. Zwar werden die reinen Umrüstungskosten in Höhe von 1688 Euro pro Standardwaggon mit 50 Prozent durch den Bund gefördert, aber die Mehrkosten im Betrieb müssen die Waggonhalter am Markt durchsetzen. „Betriebswirtlich gesehen lohnt sich Abwarten. Frühzeitiges Umrüsten kostet Geld“, sagte Rainer Zechendorf, Mitglied der Geschäftsführung der Transwaggon GmbH am Dienstag auf dem 4. Symposium der Vereinigung der Privatgüterinteressenten (VPI) in Hamburg. Einen Ausweg aus dem Dilemma böte eine Ausdehnung der Förderung auf die höheren Betriebskosten.

Verzögerungen bei der Umrüstung sind politisch unerwünscht, da das Thema Lärm ein immer größeres Hindernis für den Schienengüterverkehr insgesamt ist. Bis Ende 2020 müssen die Eigentümer von Eisenbahnwaggons sämtliche 180.000 Waggons in Deutschland mit lärmarmen Bremsen ausgestattet werden. Innerhalb dieses Zeitraumes haben die Wagenhalter allerdings Spielraum. Im Jahr 2016 will das Bundesverkehrsministerium jedoch evaluieren, wie weit die Umrüstung fortgeschritten ist und gegebenenfalls mit einem Nachfahrverbot für nicht umgerüstete Waggons eingreifen. Der aktuelle Bestand der Privatwagenhalter sind 63.000 Waggons, davon sind bereits 15.000 Waggons mit der ebenfalls lärmarmen K-Sohle ausgerüstet. Der VPI bekennt sich zu der lärmarmen Umrüstung, fordert jedoch, eine wettbewerbsneutrale Lösung innerhalb des Schienenverkehrssektors und im Wettbewerb zur Straße. „Die Lärmkomponente findet in der LKW-Maut weiterhin keine Berücksichtigung“ beschwert sich Zechendorf.

Ines Jahnel, Lärmbeauftragte der Deutschen Bahn AG, kündigte auf dem VPI-Symposium an, die rund 75.000 Waggons von DB Schenker Rail bis 2020 komplett umzurüsten. 60.000 Waggons würden mit der LL-Sohle umgerüstet, 15.000 Neuwaggons werden bei der Neubeschaffung mit der K-Sohle geordert. (hel)

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