Bonn. Die Deutsche Post hat im Jahr 2006 ihr operatives Ergebnis gesteigert und will ihren Aktionären eine leicht höhere Dividende ausschütten. Der Vorstand schlug vor, die Dividende um 5 Cent auf 0,75 Euro je Aktie anzuheben, wie die Post heute bei der Vorlage ihrer Eckjahreszahlen in Bonn mitteilte. Dank weiterer Zukäufe - vor allem der Übernahme des weltweit tätigen britischen Logistikunternehmens Exel - stieg der Umsatz kräftig um 35,8 Prozent auf 60,54 Milliarden Euro (2005: 44,6 Milliarden Euro). Nach der Expansion habe nun organisches Wachstum oberste Priorität, erklärte Postchef Klaus Zumwinkel. „Wir sind nunmehr hervorragend aufgestellt. Mit mehr als 60 Milliarden Euro Umsatz sind wir jetzt die Nummer 1 weltweit in der Logistik und können die entsprechenden Größenvorteile voll ausschöpfen.“ Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um 2,9 Prozent auf 3,87 Milliarden Euro (2005: 3,76 Milliarden Euro). Damit blieb die Post im unteren Rahmen ihrer eigenen Erwartungen, die bei rund 3,9 Milliarden Euro gelegen hatten. Auch Sondereinflüsse trugen positiv zu der Ergebnissteigerung bei. Der unter Konkurrenzdruck geratene traditionelle Gewinnbringer Brief legte beim Ebit leicht auf 2,05 Milliarden Euro (2005: 2,03 Miliarden Euro) zu. Hierbei ist das gesamte nationale und das durch Übernahmen gewachsene internationale Geschäft einbezogen, so dass vor der Vorlage genauerer Zahlen nicht klar ist, inwieweit sich der gestiegene Wettbewerb auf das heimische Briefgeschäft ausgewirkt hat. Post-Finanzvorstand Edgar Ernst verwies darauf, dass die Strategie, sinkende Brief-Umsätze im deutschen Markt durch steigende internationale Aktivitäten zu kompensieren, voll aufgehe. Mehr als ein Fünftel der Umsätze würden bereits außerhalb Deutschlands erwirtschaftet. Vor allem die Sparte Logistik legte mit einem mehr als doppelt so hohen Ebit-Ergebnis kräftig zu. Die Postbank steuerte rund ein Viertel des gesamten Ebit-Ergebnisses bei. Bei der Sorgensparte Express gab es nach einer inzwischen eingeleiteten Trendwende mit Verlustbegrenzungen im defizitären US-Geschäft ein operatives Ergebnis (Ebit) von 325 Millionen Euro. Im Jahr 2005 hatte die Post in den USA rund 434 Millionen Euro Verlust eingefahren. Der Netto-Konzerngewinn ging um 14,3 Prozent auf 1,91 Milliarden Euro zurück. Dies ist nach Angaben der Post unter anderem darauf zurückzuführen, dass der Konzern seinen Anteil an der Postbank auf 50 Prozent plus eine Aktie verringerte. Dies schlägt sich in einem geringeren Anteil am Gewinn der Postbank nieder. Die vollständigen Geschäftsergebnisse für 2006 und einen Ausblick auf dieses Jahr will die Post bei der Bilanzpressekonferenz Mitte März bekannt geben. (dpa)
Post verzeichnet 2006 höheres Ergebnis
Deutsche-Post-Chef Zumwinkel erklärt organisches Wachstum zur obersten Priorität: Logistiksparte verdoppelt Ergebnis