Post strukturiert offenbar Zustellung um

01.12.2006 15:08 Uhr

Postgewerkschaft bestätigt: Briefträger und Fremdfirmen sollen vermehrt Pakete zustellen

Bonn. Die Deutsche Post plant in der Paketzustellung in Deutschland einschneidende Änderungen. Paket- und Briefversand sollen komplett zusammengelegt und weitere Teile der Paketzustellung an fremde Firmen abgegeben werden. Dies wurde der dpa von informierter Gewerkschaftsseite am Freitag bestätigt. Mit den Plänen sei voraussichtlich ein weiterer Personalabbau bei der Post verbunden. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass die Post rund 6000 Vollzeit-Briefträger auf Teilzeit setzen will. Bei der Paketzustellung wolle die Post ab Anfang 2007 weitere 280 Bezirke nicht mehr mit eigenem Personal besetzen, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft DPV KOM, Volker Geyer. Seit 2003 waren bereits in Pilotprojekten rund 600 Paketbezirke (von insgesamt rund 5000) ausgelagert worden. Dieser Weg sei auch für die Kunden ein falsches Signal, sagte Geyer. Gerade in dem zunehmenden Wettbewerb müsse „die Post auf Qualität setzen und Qualität erreicht man nur mit eigenen Leuten“. In einem weiteren Umbauplan soll die Paketzustellung in die Briefzustellung integriert werden. In Zukunft solle es nur noch eine Zustellorganisation geben, berichtete die Tageszeitung „Die Welt“. Bisher arbeiten Brief- und Paketboten - vor allem in den Städten - noch weitgehend getrennt voneinander und auch die Verwaltungen sind getrennt. Eine Post-Sprecherin in Bonn wollte sich nicht konkret und näher zu diesen Umbauplänen äußern. Die Änderung betreffe vor allem den operativen Bereich, erläuterte Geyer. Bereits bisher würden von der Post in der so genannten Verbundzustellung, die vor allem auf dem Land praktiziert werde, Pakete und Briefe von einem Boten geliefert. Dies soll nun ausgeweitet werden. Die Post setze hier offenbar auf Einspareffekte. „Wir rechnen mit Personalabbau“, so Geyer. Seit einigen Jahren läuft der Paketdienst im Post-Konzern unter der Marke DHL und wird in der Geschäftssparte Express ausgewiesen. Der Briefdienst wird als eigenes Geschäftsfeld geführt. Er beschert dem Konzern den Löwenanteil des Gewinns, während der Paketsektor stark unter den Druck eines verschärften Wettbewerbs geraten ist. (dpa/sb)

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