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Post-Chef Appel krempelt US-Express-Geschäft um: Allianz mit UPS

29.05.2008 09:33 Uhr
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In den USA arbeitet DHL beim Lufttransport künftig mit UPS zusammen. (Foto: DHL)

Der neue Vorstandschef der Deutschen Post, stellt in den USA das Express-Geschäft der Pakettochter DHL auf eine neues Fundament. Beim Lufttransport werde das Unternehmen künftig mit dem Konkurrenten UPS zusammenarbeiten.

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Bonn. Aufsichtsrat und Vorstand verabschiedeten zudem ein umfassendes Programm zur Kosteneinsparung, um die schwer angeschlagene Sparte wieder flott zu machen. Frank Appel sprach von einem "realistischen und radikalen" Plan, um die inakzeptablen Verluste in den USA zu reduzieren und weiterhin auf dem Markt präsent zu sein. Eckpunkte des Outsourcing-Vertrages mit UPS seien ausgehandelt, weitere Details sollen in den kommenden Wochen vereinbart werden. Beide Unternehmen planten, einen Vertrag zu schließen, der die Übertragung des Lufttransports der nationalen und internationalen Produkte von DHL-Express innerhalb Nordamerikas an UPS vorsieht, sagte Appel. Beim Lufttransport arbeitet DHL Express in den USA folglich künftig nur noch mit einem Partner zusammen. In der zweiten Jahreshälfte könnte die 10-jährige Partnerschaft mit UPS beginnen. In der Branche war zuvor spekuliert worden, DHL-Express werde in den USA mit der US-Post oder der FedEx kooperieren. Nach weiteren Aussagen des Post-Chefs werden die Maßnahmen zu einer nachhaltigen Ergebnisverbesserung bei der Posttochter führen. Die jährlichen Kostenersparnisse sollen durch die Zusammenarbeit mit UPS rund eine Milliarden US-Dollar (640 Millionen Euro) betragen. Gleichzeitig werde sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bis 2011 um 1 Milliarde Dollar verbessern. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet Appel in den USA einen operativen Verlust (EBIT) von 1,3 Milliarden Euro. Das heißt, die Deutsche Post wird mit DHL Express in den USA auch in den kommenden drei Jahren zwar deutlich reduzierte, aber weiterhin rote Zahlen schreiben. Appel-Vorgänger Klaus Zumwinkel hatte vor einigen Jahren mit milliardenschweren Übernahmen in den USA den heimischen Platzhirschen UPS und FedEx den Kampf angesagt. Aber die Expansionsstrategie des früheren Postchefs ging nicht auf. Nach anhaltenden Verlusten, die sich inzwischen auf mehrere Milliarden Euro summiert haben sollen, wurde das Engagement auf den Prüfstand gestellt. Für Postchef Appel hatte die Lösung des defizitären Geschäfts oberste Priorität. Selbst ein Rückzug aus den USA wurde in Branchenkreisen nicht ausgeschlossen. Dazu wird es nun nicht kommen. Die Marktpräsenz, das Produktportfolio und die flächendeckende Belieferung aller DHL-Kunden bleibe in vollem Umfang erhalten, erklärt der Vorstandschef. Dazu wird aber das Transportnetzwerk am Boden gestrafft und neu zugeschnitten. DHL werde weiterhin unter eigener Marke und mit vollem Engagement im US-Markt tätig sein. Appel: "Unsere Kunden werden auch weiterhin von einem erstklassigen Service profitieren". Die Kosten für den gesamten Umbauplan in denn USA bezifferte Appel auf zwei Milliarden Dollar. Aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung in den USA reduzierte der Konzern für den Unternehmensbereich Express die Ergebnisprognose (EBIT) für das laufende Geschäftsjahr um 100 Millionen auf 400 Millionen Euro. In gleicher Höhe wurde auch das EBIT im Konzern nach unten auf 4,1 Milliarden Euro angepasst. Betroffen von den Maßnahmen sind rund vier Prozent der DHL-Beschäftigten in den USA, also ca. 1.600 bis 1.800 Mitarbeiter.

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