Warschau. Die vollständige Öffnung des polnischen Post-Marktes, die das Land zum Jahreswechsel 2012/ 2013 als eines der letzten EU-Staaten umsetzt, wird chaotisch über die Bühne gehen. Davon sind die privaten Post-Dienstleister überzeugt, die sich in der Branchenvertretung OZPNOP vereinigt haben. Diese Unternehmen dürfen bisher nur Sendungen über 50 Gramm liefern. Das Monopol für die Briefe unter 50 Gramm, die als lukrativ gelten, liegt nach wie vor noch bei der staatlichen Polnischen Post (PP).
Ab 2012 sollen auch die Privaten die Möglichkeit haben, diese Dienstleistung anzubieten. „Allerdings werden unklar formulierte Vorschriften, die uneinheitlich interpretiert werden, es den Unternehmen erschweren, dieses Angebot wahrzunehmen“, warnte der Vorsitzende der OZPNOP, Rafał Brzoska, Der Manager ist gleichzeitig der Vorstandsvorsitzende des privaten Dienstleister InPost. Darüber hinaus beklagte er sich über indirekte unerlaubte Hilfen für den alten Monopolisten. Denn die PP wird nach wie vor von den Umsatzsteuerzahlungen für Dienstleistungsverträge befreit sein. „Wir werden alles dafür tun, dass der polnische Post-Markt qualitativ und von den Standard her nicht vom EU-Markt abweicht“, sagte Brzoska. „Allerdings sind wir der Überzeugung, dass die PP den Konsumenten diese Garantie nicht gibt“, fügt er hinzu. „Und gerade darum kämpfen wir“, erklärte der Manager. (bec)