Luxemburg. Die Eigentümer des angeschlagenen Postdienstleisters Pin Group bemühen sich nach wie vor, die drohende Insolvenz abzuwenden. „Die Verhandlungen gehen weiter“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens heute in Luxemburg. Der Minderheitsaktionär der Pin Group, Günter Thiel, hatte am Dienstagabend die Verhandlungen mit dem Haupteigentümer Axel Springer über eine Übernahme von Pin überraschend wieder aufgenommen. Berichte, wonach die Verhandlungen wieder abgebrochen worden seien, konnte die Sprecherin nicht bestätigen: „Davon ist uns nichts bekannt.“ Unklar sei, ob der am Dienstag von Thiel mitgeteilte Rücktritt vom Posten des Vorstandschefs nach wie vor gültig sei. Die Axel Springer AG wollte sich heute nicht zum Stand der Verhandlungen äußern. Der Verlagskonzern hatte nach einem Beschluss des Bundestags zur Einführung eines Mindestlohns für Briefzusteller angekündigt, kein weiteres Geld für Pin bereitzustellen. Die Pin Group beschäftigt rund 9000 Menschen, Springer hält 63,7 Prozent der Anteile. Der Postzusteller zahlt nach eigenen Angaben im Durchschnitt der Regionen etwa 7,40 Euro Stundenlohn. Nach dem Bundestagsbeschluss sollen vom Jahresbeginn an Untergrenzen von 8,00 bis 9,80 Euro gelten. Thiel verfügt über 10 Prozent der Anteile, weitere Eigner sind die Verlage Madsack, Georg von Holtzbrinck, WAZ sowie die als West Mail firmierenden Verlage DuMont Schauberg, Rheinische Post und Giradet. (dpa)
Pin Group: Es wird weiter verhandelt

Gestern Nachmittag hat Vorstandschef Günter Thiel das Handtuch geworfen, gestern Abend hat er dann die Übernahmeverhandlungen wieder aufgenommen