Leudelange. Der Vorstandschef des angeschlagenen Postdienstleisters PIN Group, Günter Thiel, hat sein Angebot für die Übernahme des Unternehmens zurückgezogen. Außerdem trat er mit sofortiger Wirkung von seinem Posten zurück. Eine Firmensprecherin bestätigte heute in Luxemburg entsprechende Medienberichte. Der PIN-Verwaltungsrat wird im Laufe des Tages über die Insolvenz des Unternehmens mit seinen 9000 Beschäftigten beraten. „Das Übernahmeangebot von Herrn Thiel ist vom Springer-Verlag abgelehnt worden. Herr Thiel wird deshalb auf der Verwaltungsratssitzung seinen Rücktritt erklären“, sagte eine Pin-Sprecherin nach Medienberichten. PIN-Vorstandschef und Minderheitsgesellschafter Thiel hatte mit den Managern der PIN Group die Mehrheit des Medienkonzerns Axel Springer an dem Unternehmen für einen symbolischen Preis übernehmen wollen und mit eigenen finanziellen Mitteln fortführen wollen. Der Verlag hatte nach dem Beschluss des Bundestages für die Einführung eines Mindestlohnes für Briefträger am vergangenen Freitag die Finanzierung von Pin gestoppt. Nach Informationen aus der Branche wollte Springer nicht zu einem symbolischen Preis verkaufen.
PIN-Chef gibt auf – Insolvenz droht

Kein Management-Buy-out bei PIN Group: Günter Thiel verlässt Briefdienstleister.