Paris. n der französischen Hauptstadt haben die Postausträger in der vergangenen Woche einen unbefristeten Streik begonnen, der jedoch bis zum Wochenende nur noch von 30 Prozent des Personals befolgt wurde. Er zeugt jedoch von den sozialen Spannungen bei der Post, die ein umfangreiches Modernisierungsprogramm eingeleitet hat, um den Vorsprung der EU-Konkurrenten Deutsche Post und TNT einzuholen. Streikanlass war die Streichung der zweiten Austrägerrunde im 6. Arrondissement. Sie war möglich geworden durch Automatisierungen im betreffenden Sortierzentrum. Bei deren Übernahme für ganz Paris befürchten die Gewerkschaften den Verlust von 1500 Arbeitsplätzen, sind aber überzeugt, dass die bis Januar 2004 vorgesehene Gesamtstrukturreform noch weit mehr Stellen kostet. Sie sieht die Trennung des Briefsektors vom restlichen Publikumsangebot inklusive Finanzservice vor. Außerdem soll die bisherige Organisationsstruktur stark ausgedünnt werden, was vor allem die 50.000 leitenden Angestellten beunruhigt. Sie sehen 7000 Amtsleiterstellen gefährdet. (vr/jb)
Pariser Briefträger streiken gegen Automatisierungsfolgen
Wegen geplanter Strukturreform geht die Angst um vor Arbeitsplatzverlust