Paris/Frankreich. Vor den für diesen Freitag geplanten Gesprächen mit den Ölkonzernen über eine Rückgabe von Spekulationsgewinnen an die Verbraucher hat die französische Regierung ihre Drohung einer Sondersteuer bekräftigt. „Wenn einige große Weltkonzerne für die Versorgung der ganzen Welt mit Erdöl verantwortlich sind, können sie keine kurzfristige Strategie verfolgen“, sagte Finanzminister Thierry Breton der Pariser Finanzzeitung „La Tribune“. Sie müssten mit ausreichenden Investitionen und Zukunftsvorsorge dahin wirken, dass „die Spekulation so weit wie möglich ausgeschaltet wird“. Der frühere Chef von France Télécom warf den Ölunternehmen vor, „von vergangenen, oft amortisierten Investitionen zu profitieren, ohne ausreichend ihre Kapazitäten zu erweitern, weil das Ende des Zyklus naht“. Die Ölkonzerne würden in diesem Jahr 100 Milliarden Euro verdienen. Ein Teil des Geldes müsse auch in die Zeit nach dem Öl investiert werden müsse. Bei einer Verteuerung des Rohöls müssten die Unternehmen vor einer Erhöhung der Benzinpreise erst abwarten, ob die Verteuerung dauerhaft sei, sagte Breton. Industrieminister François Loos ergänzte, die Konzerne sollten mehr Geld für das überwiegend staatlich finanzierte Französische Ölinstitut IFP bereitstellen. Außerdem solle die Ölbranche die staatlichen Investitionen in Biotreibstoff und erneuerbare Energien begleiten. An diesem Freitag will Breton mit den Chefs der Ölkonzerne über die Verwendung der „Spekulationsgewinne“ sprechen. (dpa)
Paris warnt Ölkonzerne vor kurzfristiger Spekulation
Französische Regierung bekräftigt ihre Drohung mit einer Sondersteuer auf Spekulationsgewinne