Panalpina trotz Problemen auf Wachstumskurs

14.03.2008 10:55 Uhr

Logistikkonzern enttäuscht Finanzexperten: Panalpina verliert Marktanteile in Luft- und Seefracht sowie Kontraktlogistik

Basel. Der schweizerische Speditions- und Logistikkonzern Panalpina ist 2007 auf Wachstumskurs geblieben. Der Konzerngewinn stieg um rund 15, der Nettoumsatz um 12 Prozent. Das umstrittene Nigeria-Geschäft wird eingestellt. Die Anleger zeigten sich vor allem über die Prognosen enttäuscht; die Börse reagierte mit Kursverlusten. Panalpina weist für 2007 einen Reingewinn von 210,6 Millionen Schweizer Franken (132,7 Millionen Euro) aus. Das sind 14,8 Prozent mehr als im Vorjahr, liegt aber unter den Erwartungen der Finanzanalysten. Der Umsatz wuchs um 12,3 Prozent auf 8,7 Milliarden Franken (5,5 Milliarden Euro). Panalpina stockten den weltweiten Personalbestand um sieben Prozent auf 15.301 Beschäftigte auf. Konzernchefin Monika Ribar bezeichnete die Zahlen als überzeugend; Panalpina habe die Marktanteile weiter ausgebaut. Im Kampf gegen Korruption wurden das gesamte Dienstleistungsspektrum überprüft und ein gruppenweit gültiger Verhaltenskodex eingeführt, begleitet von Schulungen auf allen Hierarchiestufen. Nach den Problemen mit der Justiz mehrerer Länder gab Ribar bekannt, dass Panalpina mit der US-Justiz eine Untersuchung in ausgewählten Staaten über die Einhaltung der Anti-Korruptions-Bestimmungen vereinbart habe. Im Fall Nigeria gibt Panalpina jene Geschäfte nun definitiv auf, die wegen Korruptionsermittlungen gegen Panalpina-Kunden ins Zwielicht geraten waren. Dies belastete die Rechnung auf Ebitda-Stufe mit 23,8 Millionen Franken (14,99 Millionen Euro). Die Panalpina-Kunden in Nigeria sollen aber weiter unterstützt werden. Finanzanalysten bezeichneten den Panalpina-Ausblick als enttäuschend. Sie hatten mit höheren Werten gerechnet, insbesondere beim Reingewinn und beim Betriebsgewinn. Sowohl in der Luft-, in der Seefracht als auch in der Kontraktlogistik habe der Konkurrent Kühne + Nagel höhere Wachstumsraten erzielt und somit weitere Marktanteile gewonnen, heißt es. An der Schweizer Börse wurde Panalpina abgestraft. Im frühen Geschäft stürzte der Aktienkurs bereits um mehr als 16 Prozent ab. Am Nachmittag stand er mit 132.70 Franken (83,60 Euro) gar 21,7 Prozent tiefer als am Vorabend. (hrk)

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