Ostseefährverkehr: Finnischer Dienstleister richtet neue Linie nach Lübeck ein

Turku. Ab Mitte Februar wird das finnische Transportunternehmen Lillbacka einen eigenen Ro/Ro-Dienst von Lübeck-Travemünde nach dem südwestfinnischen Hafen Turku einrichten. Das bestätigte Henrik Mahlberg, Direktor Internationale Transporte und Schifffahrt, bei dem finnischen Dienstleistungsunternehmen der VerkehrsRundschau. Damit treten die Finnen in direkten Wettbewerb zur Reederei-Gruppe Finnlines, die bereits auf der Route Turku-Travemünde tätig ist. Lillbacka nutzte bislang auch dieses Angebot. Mahlberg zufolge geht es um vier Abfahrten je Richtung und Woche. Zum Einsatz kommen zwei Ro/Ro-Fähren, die bislang von der schwedischen Reederei Stena Line auf der Achse Travemünde-Göteborg genutzt wurden. Die Schweden haben diese Schiffe, die als "Stena Freighter" und "Stena Carrier" fuhren, an Lillbacka verkauft, weil sie in Kürze neue, größere Tonnage für den Göteborg-Dienst bekommen. Die Ende der 70er-Jahre gebauten Fähren (1450 Lademeter Transportraum) seien günstig zu erwerben gewesen, sagte Mahlberg. Die Schiffe werden unter dem Namen "Global Freighter" und "Global Carrier" in Fahrt gebracht. In Lübeck stützen sich die Finnen auf die Terminals im Ortsteil Schlutup und den Skandinavienkai in Travemünde ab, die beide von der Lübecker Hafengesellschaft (LHG) betrieben werden. Mahlberg sagte weiter, dass der neue Dienst ausdrücklich auch für Dritte offen ist. Das Unternehmen wolle über den Seetrnasport hinaus mehr Einfluss auf die Gesamttransportkette nehmen. Mahlberg: "Wir setzen hier auf den kombinierten Verkehr. In Lübeck-Travemünde steht das neue KV-Terminal zur Verfügung." Künftig sollen mehr Güter von Lübeck nach Italien - und vice versa - auf der Schiene laufen. Darüber hinaus denke man an KV-Transporte über Lübeck-Travemünde nach Österreich und der Schweiz. Lillbacka gehört nach Mahlbergs Aussagen zu den führenden finnischen Transportdienstleistern im Verkehr zwischen Finnland und Italien. (eha)