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Ostdeutsche Logistiker ohne Sorge vor Billigkonkurrenz

21.03.2011 09:50 Uhr

Netzwerkes Logistik Leipzig-Halle sieht Freizügigkeit für Arbeitnehmer aus Osteuropa gelassen: Löhne polnischer LKW-Fahrer teilweise bereits über dem mitteldeutschen Niveau

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Leipzig. Gut einen Monat vor der Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für Osteuropäer hat die Transport- und Logistikbranche in Sachsen und Sachsen-Anhalt keine Angst vor Billigkonkurrenz und Dumpinglöhnen. Die Konkurrenz durch osteuropäische Logistikunternehmen und Arbeitnehmer sei in der Vergangenheit zwar gewachsen. „Doch wir sehen die Auswirkungen der Freizügigkeit für Arbeitnehmer aus Osteuropa nicht sonderlich kritisch", sagte der Vorstandsvorsitzende des Netzwerkes Logistik Leipzig-Halle, Toralf Weiße, der „Deutschen Presseagentur". Die Löhne in den EU-Beitrittsländern stiegen, die Deutschen punkteten zudem mit Qualität.

Ab 1. Mai öffnet sich in Deutschland der Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer aus den acht EU-Beitrittsländern des Jahres 2004. Das sind Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, die Tschechische Republik und Ungarn. Beschränkungen gelten noch für Bulgarien und Rumänien. Die fallen spätestens Ende 2013. Die sogenannte Arbeitnehmerfreizügigkeit - eine der Grundfreiheiten des gemeinsamen EU-Binnenmarktes - war für eine Übergangsfrist wegen des Einkommensgefälles zwischen alten und neuen EU-Mitgliedern ausgesetzt worden.

Die Löhne und Gehälter in Osteuropa näherten sich denen in Mitteldeutschland zunehmend an, sagte Weiße. „Durch die Abwanderung von Fachkräften aus Polen liegen die Löhne polnischer LKW-Fahrer teilweise sogar schon jetzt über dem mitteldeutschen Niveau." Damit verringere sich der Preisunterschied für Transportdienstleistungen.

Langfristig werde die Gefahr der Dumpinglöhne sinken. Deshalb sieht Weiße in Mindestlöhnen für LKW-Fahrer keine Alternative. „Anstelle dessen bemühen wir uns um individuelle Vereinbarungen."

Nach Überzeugung von Weiße punkten die Deutschen mit Qualität. Der Druck durch die Billigkonkurrenz werde sich wegen der großen Qualitätsunterschiede bei den von osteuropäischen Unternehmen erbrachten Dienstleistungen verringern. „Das fängt bei den Sprachkenntnissen der LKW-Fahrer an und erstreckt sich bis hin zur mangelnden Flexibilität ausländischer Arbeitnehmer."

Das Netzwerk Logistik war 2008 gegründet von damals 20 Mitgliedern gegründet worden. Inzwischen arbeiten 85 Unternehmen, öffentliche Verwaltungen, Kammern, Verbände sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen zusammen, um die Region in der Mitte Europas als Logistikstandort nach vorn zu bringen. (dpa) 

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