PeopleSoft, ebenso wie Oracle SAP-Konkurrent, hatte selbst erst vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass man den Wettbewerber J.D. Edwards per Aktientausch für rund 1,7 Milliarden US-Dollar komplett übernehmen wolle. Oracle wäre durch diesen Deal in der Rangliste der Anbieter von Lösungen für das Enterprise Resource Planning (ERP) von Rang zwei auf Platz drei zurückgefallen. Das Unternehmen bietet neben seinen Datenbanken auch betriebswirtschaftliche Standardsoftware an. Wie es mit der geplanten J.D. Edwards-Übernahme weiter geht, will das Oracle-Management nach dem Abschluss des PeopleSoft-Kaufs entscheiden. Der soll bis Ende Juli über die Bühne gegangen sein. Der Kauf von PeopleSoft werde Oracle unmittelbar in ein noch profitableres und wettbewerbsfähigeres Unternehmen verwandeln, sagt Ellison. Oracle werde zwar nicht aktiv PeopleSoft-Produkte an Neukunden verkaufen, wolle jedoch die Dienstleistungen hierfür ausbauen. Zudem sollen die Funktionalitäten der PoepleSoft-Lösungen in die Oracle E-Business-Produkte integriert werden. Ellison habe einen Brief an das Aufsichtsgremium bei PeopleSoft geschickt und darin um ein Gespräch wegen des Angebots gebeten. Von PeopleSoft selbst gab es bislang keine Stellungnahme zu der Offerte. Oracle Finanzvorstand Jefff Henley verspricht schon im ersten gemeinsamen Quartal nach der Übernahme steigende Gewinne. Henley rechnet mit "substanziellen Kosteneinsparungen" und "minimalen Integrationsrisiken". Oracle hatte im vergangenen Geschäftsjahr knapp zehn Milliarden US-Dollar und PeopleSoft fast zwei Milliarden US-Dollar umgesetzt. Zum Vergleich: Branchenprimus SAP erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 7,4 Milliarden Euro.
Oracle will PeopleSoft kaufen
Rund 5,1 Milliarden US-Dollar in Bar will Larry Ellison, seines Zeichens Chef des weltweit zweitgrößten Softwarekonzerns Oracle, in die Hand nehmen. Mit dem Geld möchte er den PeopleSoft-Aktionären ihr Unternehmen abkaufen.