Wien. Auf dem österreichischen Schienennetz ist die ÖBB mittlerweile mit zehn Konkurrenten konfrontiert. Schon vor einiger Zeit haben die Deutsche Bahn, die Voest, die Graz-Köflacher-Eisenbahn, ihr Tochterunternehmen LTE, die Wiener Lokalbahn, die Steiermarkbahn und die deutsch-italienische Lokomotion den Betrieb aufgenommen. Jetzt erhielten auch die Salzburg AG, die Montafoner Bahn und ein weiteres Vorarlberger Unternehmen eine Konzession. Derzeit hält sich der Konkurrenzdruck für den ÖBB-Güterverkehr noch in Grenzen. Alle Privatbahnen zusammen brachten es im Vorjahr auf eine Million Zugkilometer oder 0,5 Prozent der Gesamtleistung. ÖBB-Netzchef Peter Klugar erwartet in nächster Zeit aber eine deutlich steigende Leistung der Privaten. Das Schienenbenutzungentgelt hat die ÖBB bereits entsprechend der ab März gültigen EU-Richtlinie geregelt. Am teuersten ist ein Fahrkilometer auf der Brennerbahn mit 2,50 Euro, gefolgt von der Westbahn mit 2 Euro. Bisher noch nicht erfüllt werden die EU-Bestimmungen bezüglich der Trassenvergabe. Sollte sich die österreichische Regierung nicht dazu entschließen, Infrastruktur und ÖBB-Betrieb zu trennen, muss diese Kompetenz ausgelagert werden. (vr/rv)
Österreichs Privatbahnen wollen Dampf machen
2002 erbrachten alle Bahnen zusammen nur 0,5 Prozent der Gesamtleistung