Österreich: LKW sind an jedem 6. tödlichen Unfall beteiligt

11.05.2006 13:08 Uhr

VCÖ fordert mehr LKW-Kontrollen und betriebliche Gleisanschlüsse.

Wien. LKW sind ein tödlicher Unfallgegner. Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass LKW an jedem sechsten tödlichen Verkehrsunfall in Österreich beteiligt sind. 129 Menschen kamen im Vorjahr bei LKW-Unfällen ums Leben, die meisten in Niederösterreich. Der VCÖ weist darauf hin, dass 33 Prozent aller LKW-Unfälle auf Freilandstraßen passieren, rund vierzig Prozent im Ortsgebiet. Der VCÖ fordert mehr LKW-Kontrollen und mehr betriebliche Gleisanschlüsse. Die Zahl der LKW-Unfälle in Österreich ist im Vorjahr zwar leicht zurückgegangen, aber nach wie vor ist die Anzahl der Verunglückten hoch. Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass LKW insgesamt an fünf Prozent der Verkehrsunfälle beteiligt sind, bei den tödlichen Unfällen beträgt der Anteil jedoch 17 Prozent. Im Vorjahr kamen in Österreich 129 Menschen bei LKW-Unfällen ums Leben, 2762 wurden verletzt. „Lkw sind ein tödlicher Unfallgegner. Das Risiko ums Leben zu kommen, ist für Autofahrer bei einem Unfall mit einem LKW dreimal so hoch wie bei einem Unfall mit einem anderen Pkw“, stellt VCÖ-Experte DI Martin Blum fest. Wie die VCÖ-Untersuchunng zeigt, sind in den vergangenen vier Jahren bei LKW-Unfällen 569 Menschen tödlich verunglückt, 11.325 wurden verletzt. Jeder zweite tödliche LKW-Unfall passierte in Niederösterreich und Oberösterreich. In den Transitländern Tirol und Salzburg ereigneten sich sieben bzw. acht Prozent der tödlichen LKW-Unfälle. „Im Verhältnis zum LKW-Verkehr ist das weniger als erwartet. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass im Transitverkehr meist neuere LKW eingesetzt werden, die in einem besseren Zustand sind“, betont VCÖ-Experte Blum. Der VCÖ fordert mehr LKW-Kontrollen und mehr Personal für die Kontrollbehörden. Im Vorjahr wurde rund jeder sechste kontrollierte LKW wegen Gefahr in Verzug aus dem Verkehr gezogen. Zudem sind die Arbeitsbedingungen für LKW-Fahrer zu verbessern. „Wenn die Einhaltung der Sozialstandards zu wenig kontrolliert wird, werden jene Frächter benachteiligt, die um faire Arbeitsbedingungen für ihre Fahrer bemüht sind“, weist VCÖ-Experte Blum auf die Folgen mangelnder Kontrollen hin. Weiteres Ergebnis der VCÖ-Untersuchung: Die meisten LKW-Unfälle passieren im Ortsgebiet und auf Freilandstraßen. Im Ortsgebiet sind vor allem Fußgänger gefährdet. Der VCÖ fordert daher mehr Gleisanschlüsse für Betriebe. „Damit können die Güter direkt vom Betrieb auf die Schiene gebracht werden. Der Bevölkerung werden viele LKW-Fahrten im Ortsgebiet und auf Freilandstraßen erspart“, betont VCÖ-Experte Blum. (VCÖ)

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