Duisburg. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB) begrüßt die Entscheidung der österreichischen Regierung, in den Ausbau der Donau zwischen Wien und der slowakischen Grenze 170 Millionen Euro zu investieren. Derzeit können laut BDB Binnenschiffe auf der Donau zwischen Wien und Bratislava nur mit einer Abladetiefe von 2,10 Meter verkehren. Mit dem „flussbaulichen Gesamtkonzept“ werde in Österreich nun das Erreichen einer für die Binnenschifffahrt wirtschaftlich sinnvollen Abladetiefe von 2,50 Metern verfolgt. „In Österreich wird damit umgesetzt, was wir seit Jahren wiederholt auch von der deutschen Bundesregierung für den Donauabschnitt zwischen Straubing und Vilshofen fordern: eine ganzjährige Abladetiefe von 2,50 Metern. Die Güterschifffahrt könnte damit bis zu 90 Prozent ihrer Ladekapazität ausnützen“, erklärte Heinz Hofmann, Präsident des BDB. Er unterstützt die Ansicht des österreichischen Staatssekretärs Helmut Kukacka, der darauf hingewiesen hatte, dass Ausbaumaßnahmen an der Donau auch für die Schifffahrt erkennbare Verbesserungen bringen müssen. Nur dann komme eine Förderung im Rahmen des europäischen TEN-Projektes in Höhe von 20 Prozent der Baukosten in Betracht. Auf Kritik von Hofmann stößt dagegen das Engagement des Bundesumweltministers Jürgen Trittin, der Anfang März in einem Schreiben an seinen österreichischen Amtskollegen Josef Pröll Bedenken gegen dieses Donau-Projekt geltend gemacht hat: Durch solche Maßnahmen entstehe der Druck auf andere Staaten hinsichtlich des „Wie“ des Donau-Ausbaus. „Trittin sieht offenbar die rot-grüne Koalitionsvereinbarung gefährdet, indem andere Staaten im Gegensatz zur Bundesrepublik die Donau auf 2,50 Meter ausbauen“, kommentiert BDB-Präsident Hofmann die Intervention des Bundesumweltministers. Die rot-grüne Bundesregierung solle vielmehr die Entscheidung Österreichs akzeptieren und sich daran ein Beispiel nehmen, so Hofmann weiter. (vr/cd)
Österreich investiert in den Ausbau der Donau
Abladetiefe soll auf 2,50 Meter ausgebaut werden