Wien/Österreich. Die ÖBB-Tochter Rail Cargo Austria (RCA) prüft nach österreichischen Medienberichten eine Übernahme der Spedition Augustin. „An einer Erweiterung unseres Portfolios sind wir interessiert“, bestätigte RCA-Sprecher Thomas Berger der VerkehrsRundschau. „Dabei sind wir nicht an die Schiene gefesselt.“ Ein „Einstieg beim größten österreichischen Frächter“ werde geprüft. „Wir sind in der Beobachtungsphase“, sagte Berger. Konkrete Verhandlungen gebe es derzeit jedoch keine. RCA-Vorstand Ferdinand Schmidt bestätigte der Tageszeitung „Oberösterreichische Nachrichten“ (OÖN) das Interesse an dem Familienunternehmen: „ Wir schauen uns alle Projekte an, die unsere Strategie unterstützen würden.“ Die Spedition war zuletzt in einer wirtschaftlich angespannten Situation. Die letzte verfügbare Bilanz der Gruppe aus dem Jahr 2004 wies einen Verlust von 1,6 Millionen Euro aus. Karl Augustin, Gründer von Österreichs größtem Frachtführer mit nach eigenen Angaben derzeit rund 1400 LKW, dementierte allerdings Verkaufsabsichten. „Heuer werden wir wieder ein bisschen Geld verdienen. Die Verkaufsgerüchte sind eine Schnapsidee. Ich suche keinen Partner", sagte Augustin den OÖN. Die Partnersuche dürfte nach Medieninformationen jedoch nicht Augustin selbst betreiben, sondern auf eine Initiative seiner beiden Hausbanken zurückgehen: Die Raiffeisen Landesbank Oberösterreich und der Raiffeisenverband Salzburg seien an einer raschen Sanierung der Unternehmensgruppe interessiert. (sb)
ÖBB zeigt Interesse an Spedition Augustin
Rail Cargo Austria plant Großeinstieg in Straßengüterverkehr: Gütertochter der österreichischen Staatsbahn prüft Einstieg bei Spedition Augustin