Nürnberg. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat den weiteren Ausbau des Güterverkehrszentrums (GVZ) im Nürnberger Kanalhafen zum Modellprojekt erklärt. Das GVZ sei eine ideale Schnittstelle zwischen Binnenschifffahrt, Schiene und Straße. Dadurch habe Nürnberg die Chance, sich langfristig als eine der wichtigsten Logistikdrehscheiben Europas zu positionieren, sagte Tiefensee heute in Nürnberg. Eine Arbeitsgruppe solle das Vorhaben in den nächsten zwei Jahren „erheblich nach vorn“ bringen. „Wir wollen den Nachweis erbringen, dass die Entscheidungswege von der Bedarfsprüfung über die Planung bis hin zum Bau deutlich verkürzt werden können“, sagte der Bundesverkehrsminister. Damit solle vor allem der Umzug des Containerterminals der Bahn von der Nürnberger Innenstadt an den Hafen beschleunigt werden, der seit langem überfällig sei. Die Verlagerung und der Ausbau werden mittelfristig zusätzlich zu den bereits bestehenden 5300 Arbeitsplätzen 1700 neue Stellen in den Bereichen Spedition und Logistik bringen. Dies sei ein Beitrag dazu, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen, betonte der Minister. Das Verkehrszentrum war Anfang Juni eröffnet worden. Die 31 Millionen Euro teure Anlage erlaubt einen raschen Umschlag von Waren zwischen Lastwagen, der Bahn und Binnenschiffen. Bis Ende 2006 sollen täglich fünf Güterzüge die Drehscheibe ansteuern, um Waren ab- oder umzuladen. Die von den Zügen transportierte Menge entspricht der Ladung von rund 250 Sattelzügen. Das GVZ gilt mit seinen rund 260 angeschlossenen Betriebe aus den Bereichen Spedition und Transport, Lagerung, Verpackung, Industrie und Handel nach Angaben von GVZ-Geschäftsführer Harald Leupold als das bedeutendste Logistikzentrum Süddeutschlands. (dpa)
Nürnberger Güterverkehrszentrum als Modellprojekt
Wichtige Logistikdrehscheibe: Verkehrsminister Tiefensee verspricht beschleunigten Ausbau am Nürnberger Hafen