„Mit Blick auf die Hafenstandorte Brake und Nordenham ist es jetzt von enormer Bedeutung, die nötige Infrastruktur schnellstmöglich wiederherzustellen, um die logistischen Herausforderungen zu meistern“, so der niedersächsische Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies. In einem ersten Schritt müsse man die Schienenverbindung wieder herstellen.
„Denn die Bahn ist insbesondere für den Güter-, aber auch für den Personenverkehr von zentraler Bedeutung und besitzt daher höchste Priorität. Ich habe hierzu auch bereits Bundesverkehrsminister Wissing kontaktiert."
In der Nacht vom 24. auf den 25. Februar hatte ein aus Oldenburg kommendes 110 Meter langes Binnenschiff auf der Hunte die Eisenbahnbrücke in Elsfleth gerammt.
Die Deutsche Bahn (InfraGo) habe am 26. Februar mit der ersten Bestandsaufnahme begonnen, wie das Niedersächsische Verkehrsministerium weiter mitteilt. Schon bis Freitag solle ein erster Zeitplan und ein Maßnahmenkatalog vorliegen, wie der Verkehr wieder schnellstmöglich über die Eisenbahnbrücke aufgenommen werden kann.
Dabei solle es sich um eine übergangsweise feste Hilfsbrücke für die Bahn handeln, ein Öffnen der Brücke werde nicht möglich sein. In der Abwägung habe die Bahn eindeutig Priorität, so Lies weiter. Im Braker Hafen kommen jährlich gut 1,8 Millionen Tonnen mit Güterzügen an, über 650.000 Tonnen werden mit der Bahn abgefahren.
Dies sind rund 42 Prozent der Mengen, die über Brake seeseitig ein- beziehungsweise ausgeführt werden. „Aber wir brauchen ebenfalls eine schnelle Antwort auf den notwendigen Ersatzneubau der Brücke, damit dann auch der Schiffsverkehr ohne Einschränkung gewährleistet wird“, hob der Minister hervor.
Wie die Wasserschutzpolizei mitteilte, entstand bei der Kollision an der Brücke erheblicher Sachschaden. Unter anderem wurden die Gleise verbogen, die Lager zerstört und die Unterkonstruktion verschoben. Damit sind die Häfen Brake und Nordenham vom Schienenverkehr bis auf weiteres abgeschnitten. Am Binnenschiff entstand hingegen nur geringer Sachschaden. Das Fahrzeug war unbeladen.
Die Brücke wird für längere Zeit nicht für den Eisenbahnverkehr nutzbar sein und wird voraussichtlich in der nächsten Woche demontiert werden müssen. Auch die Hunte war am Sonntag für den Schiffsverkehr gesperrt. Die Wasserschutzpolizei Brake ermittelt derzeit die Ursache für den Unfall.