Braunschweig. Der Internationale Airport ist dem am Braunschweiger Forschungsflughafen beheimateten Projekt „Gauss“ beigetreten. Die nach dem Braunschweiger Physiker Johann Carl Friedrich Gauß (1777- 1855) benannte Initiative, der mehrere Behörden, Forschungseinrichtungen und Unternehmen angehören, will sich in das milliardenschwere Galileo-Projekt einbringen. Galileo ist das erste globale Navigationssystem, das speziell für zivile Zwecke entwickelt wurde. Der US-Konkurrent ist GPS und wird vom US-Militär kontrolliert. Das Galileo-System kann die Position eines Gegenstandes auf der Erde mit einer Abweichung von wenigen Zentimetern bestimmen. Einsatzgebiete sind vor allem der Auto-, Flug- und Schiffsverkehr. „Mit herkömmlichen Systemen sind nur geradlinige Anflüge möglich“, erläuterte Peter Hecker, Leiter des Instituts für Flugführung der Technischen Universität Braunschweig (TU). Mit Hilfe von Galileo, das in einigen Jahren zum Einsatz kommen soll, werden künftig vielleicht auch gekrümmte Anflüge möglich sein, zum Beispiel um ein Wohngebiet zur Lärmvermeidung zu umfliegen. Die Braunschweiger arbeiten daran, dass Galileo auch solche Manöver mit aller erforderlichen Sicherheit anzeigen kann. Nach ersten Tests auf dem Flughafen in Braunschweig sollen die Neuentwicklungen dann in Hannover ihre Alltagstauglichkeit unter Beweis stellen. Zudem sollen Geräte, die beim Empfang der Signale in Autos oder Flugzeugen zum Einsatz kommen, vor der weltweiten Zulassung in Braunschweig getestet werden.
Niedersachsen beim europäischen Satellitensystem Galileo dabei
Bei der Entwicklung des satellitengesteuerten Navigationssystems Galileo beteiligt sich nun auch der Flughafen Hannover. Das gab das niedersächsische Wirtschaftsministerium am Montag in Braunschweig bekannt.