Den Haag/Venlo. In den Niederlanden zeichnet sich ein starkes Interesse am deutschen LKW-Mautsystem ab. „In Deutschland scheint das LKW-Mautsystem nach Überwindung verschiedener Anlaufschwierigkeiten problemlos zu arbeiten. Ich habe zur Kenntnis genommen, dass sich inzwischen in der Zweiten Kammer unseres Parlaments eine Mehrheit der Abgeordneten dafür interessiert“, sagte der Staatssekretär im niederländischen Umwelt- und Raumordnungsministerium VROM, Peter van Geel (CDA), auf einem Neujahrsempfang des niederländischen Logistik- und LKW-Verbands KNV in Den Haag. Er meinte, dass in diesem Jahr die Diskussion über eine gerechtere Berechnung der Wegekosten „an Intensität zunehmen wird“. Indes gab es in den Niederlanden in den zurückliegenden Tagen einige Probleme mit der deutschen Maut zumal während der abendlichen Verkehrsspitzenzeiten. Sie wurden durch LKW-Fahrer aus Mittel- und Osteuropa hervorgerufen, die vor ihrer Einreise nach Deutschland im großen Umfang die auf verschiedenen Autobahntankstellen im Großgraum Venlo errichteten Maut-Terminals bestürmten, um das Maut-Ticket zu buchen. Dabei stauten sich die LKW bis in den Einmündungsbereich der Tankstellen – und teilweise deutlich darüber hinaus - , so dass übrige Verkehrsteilnehmer diese Tankstellen nicht mehr befahren konnten. Verschiedene Tankstellenpächter hatten daraufhin damit gedroht, die Maut-Terminals aus ihren Verkaufsräumen zu verbannen, weil sich diese zunehmend geschäftsschädigend auswirkten, bestätigte ein Sprecher der Vereinigung niederländischer Tankstellenbetreiber (BETA) der VerkehrsRundschau. Die niederländische Polizei schritt inzwischen ebenfalls ein, weil sie die Verkehrssicherheit gefährdet sah. (eha)
Niederlande: Interesse am deutschen Maut-System
Positive Resonanz bei einer Mehrheit von Abgeordneten. Andrang osteuropäischer Fahrer an Mautterminals führte zu Blockierung von Tankstellen durch geparkte LKW