Zeebrügge/Bremerhaven. Beim Neufahrzeugumschlag zeichnet sich zwischen Bremerhaven und Zeebrügge erneut ein Kopf-an-Kopf-Wettbewerb um Platz eins ab. Nach dem Umschlag der ersten neun Monate haben die Belgier gegenüber ihren deutschen Mitbewerbern von der Weser allerdings einen leichten Vorsprung, wie aus den am Freitag vorgelegten Zahlen der Zeebrügger Hafenverwaltung MBZ hervorgeht.
Danach wurden im zweitgrößten belgischen Hafen 1,159 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen, ein Zuwachs von 26,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei gelang es dem Hafen auch, sowohl bei den Importen (plus elf Prozent) als auch bei den Exporten (plus 44 Prozent) zuzulegen.
In Bremerhaven wurden zwischen Januar und September 1,13 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen. „Das entspricht einem Zuwachs um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr", sagte Hartmut Schwerdtfeger, Sprecher bei der BLG Logistics Group, der VerkehrsRundschau auf Anfrage. Allerdings gibt es einen erheblichen Unterschied in der Mengenentwicklung bei den Im- und Exporten. So legten in Bremerhaven die Fahrzeug-Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr um 64 Prozent zu, während die Importe um 13 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen. Der große Mengenunterschied bei den Ein- und Ausfuhren stellt die Hinterland-Fahrzeuglogistik vor erhebliche Herausforderungen, weil die Transportkapazitäten unterschiedlich gut ausgelastet sind.
Der Hafen Zeebrügge als Ganzes behandelte im aktuellen Berichtszeitraum 37,3 Millionen Tonnen Ladung, ein Plus von 14,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gütermengenzuwächse verzeichnet der Hafen in fast allen relevanten Segmenten. Der Containerumschlag in Zeebrügge verspürte ebenfalls Rückenwind. Auf Tonnen-Basis legte er um 14,3 Prozent auf 20,3 Millionen Tonnen zu. Gemessen an TEU-Einheiten wurden im aktuellen Berichtszeitraum 1,905 Millionen Zwanzig-Fuß-Einheiten umgeschlagen, ein Plus von 15,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Der Stückgutumschlag verbesserte sich in den ersten neun Monaten um 34,4 Prozent auf 820 137 Tonnen. Trockenes Massengut legte im Berichtszeitraum um drei Prozent auf 1,3 Millionen Tonnen zu.
Einen Rückgang verzeichnet Zeebrügge bei Flüssiggut. Mit 5,7 Millionen Tonnen lag der Umschlag um 6,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Ein wesentlicher Grund dafür ist der Rückgang bei den LNG-Importen. (eha)