Berlin. „Deutschland ist und bleibt das Logistikland Nummer 1, aber um das zu erhalten, müssen wir einiges tun“, stellte Staatssekretär Rainer Bomba zu Beginn der Netzwerkkonferenz zum Aktionsplan Gütervkerkehr und Logistik fest. Rund 150 Teilnehmer waren ins Bundesverkehrsministerium in Berlin zu der Veranstaltung gekommen, um sich über die geeigneten Maßnahmen hierfür zu informieren und auszutauschen. Im Mittelpunkt standen die Punkte des Aktionsplans „Gute Arbeitsbedingungen und Ausbildung im Transportgewerbe“ sowie „Vermarktung des Logistikstandorts Deutschland“.
Um die aktuelle und künftige Situation des Arbeitsmarktes zu erfassen, erstellt das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) jährlich den Marktbeobachtungsbericht. Wolfgang Severing vom BAG stellte die wichtigsten Ergebnise vor und zeigte die schwierige Situation vieler Berufsfelder der Logistik auf: Eine hohe Altersstruktur, geringe Ausbildungsquoten, eine hohe physische und psychische Belastung der Arbeitnehmer, dazu das fehlende Brancheninteresse und die mangelnde Imagedarstellung der Branche sind einige kritischen Punkte, die der Bericht darstellt. Hierdurch werde sich der „Kampf um gut qualifizierte Arbeitskräfte“, der laut Bomba bereits begonnen habe, noch zuspitzen. Severing stellte insbesondere die Situation bei Berufskraftfahrern und Binnenschiffern in den Fokus. Schwierig sei die Lage aber auch bei den Schienenfahrzeugführern, so Severing.
Die Vermarktung des Logistikstandorts Deutschland unter einem Dach im Ausland ist Aufgabe der Logistics Alliance Germany. Geschäftsführer Stefan Schröder bilanzierte die getroffenen Maßnahmen und warb um Mitglieder. „In der ersten Phase haben wir uns auf da Standortmarketing konzentriert. Jetzt steht die gezielte Unternehmensvermarktung, bei der wir den direkten Kontakt zu den Kunden herstellen, im Vordergrund“, so Schröder. Das „Wir-Gefühl“ der Beteiligten sei deutlich gestärkt worden, mit der Logistic Alliance Germany gebe es eine neue, kreative Herangehensweise an das Thema, urteilte der parlamentarische Staatssekretär Andreas Scheuer. Diese Argumente überzeugten rund ein halbes Dutzend Unternehmer, die im Rahmen der Netzwerkkonferenz ihre Neu-Mitgliedschaft in der Logistics Alliance Germany erklärten.(bb)