Muss die LKW-Maut sinken?

NachrichtenMuss die LKW-Maut sinken?Das Wegekostengutachten fällt nicht so aus wie gewünscht. Fraglich ist, ob die Änderung der LKW-Maut zum 1. Oktober noch stattfindet. Berlin. Das derzeit vorliegende neue Wegekostengutachten erlaubt offenbar keine Anhebung beziehungsweise Neugliederung der LKW-Maut in Deutschland. Dies hat die VerkehrsRundschau aus gut informierten Branchenkreisen erfahren. Demnach ergeben die Berechnungen der Gutachter, dass die Wegekosten aufgrund der geringeren Zinsen am Kapitalmarkt eher gesunken sind. Das Bundesverkehrsministerium bestätigte auf Anfrage, dass das Gutachten „auf Arbeitsebene vorliege“. Weitere Auskünfte wollte das Ministerium zu diesem Zeitpunkt aber nicht erteilen. Die zum 1. Oktober geplante Änderung der Mauthöhe und -klassen muss sich aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen an den tatsächlichen Kosten für Bau- und Erhalt der Fernstraßen orientieren. Da nach dem Berechnungsverfahren rund 50 Prozent der Wegekosten auf kalkulatorischen Zinsen basieren, kommt es aufgrund der aktuellen Kapitalmarktzinsen anscheinend zu einer Absenkung der Wegekosten. Bisher wurde mit 5 Prozent Verzinsung gerechnet, mehr als 2,5 Prozent halten Experten derzeit aber eigentlich nicht für vertretbar. Fraglich bleibe, ob und wie das Wegekostengutachten noch in dieser Legislaturperiode den Anforderungen des Ministeriums, mindestens gleich hohe Mauteinnahmen wie bisher zu erzielen, angepasst werden könne, meinen Branchenkenner. ak Hofreiter: „ÖPP sind nicht transparent genug“ Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter hat die Intransparenz bei Öffentlich-Privaten-Partnerschaften (ÖPP) kritisiert. Sie dienten beim Infrastrukturausbau nur dazu, die Schuldenbremse zu umgehen und schadeten dem Mittelstand, sagte Hofreiter in seiner Rede vor dem Plenum im Bundestag. Die ÖPP würden vom Staat als eine Art Vorfinanzierung von Projekten missbraucht, bei denen das Geld von Baukonzernen komme. hst Grünes Licht für Spürhunde Lufthansa Cargo hat die behördliche Zulassung für den Einsatz von Sprengstoffspürhunden erhalten. Das bestätigte Lufthansa-Cargo-Sicherheitschef Harald Zielinski gegenüber der VerkehrsRundschau. Das zuständige Luftfahrtbundesamt (LBA) hat die offizielle Genehmigung für den Einsatz der Hundestaffel am Frankfurter Flughafen gegeben. Lufthansa Cargo kooperiert beim Einsatz der 14 speziell ausgebildeten Hunde mit Flughafenbetreiber Fraport. hs Containerumschlag wächst langsamer Bis zum Jahr 2005 wuchs das Umschlagvolumen in den Containerhäfen drei- bis viermal so stark wie das globale Bruttoinlandsprodukt (GDP). Dieser GDP-Multiplikator sei seitdem auf den Faktor zwei gesunken, meldet der Branchendienst Alphaliner. Im Jahr 2012 sank der Multiplikator sogar auf 1,5. Das globale Containeraufkommen nahm um geschätzte 4,6 Prozent zu im Vergleich zu einem GDP-Wachstum von 3,2 Prozent. Dahinter steht eine strukturelle Verlagerung im weltweiten Containermarkt, unter anderem durch die nachlassende Produktionsverlagerung nach Fernost. Dadurch wächst der Umschlag vor allem in chinesischen Häfen langsamer. diwi Grünes Wahlprogramm Delegierte legen sich auf Mauterhöhung fest Berlin. Bündnis 90/Die Grünen haben auf ihrem Parteitag das Programm für die Bundestagswahl beschlossen. Es sieht eine Erhöhung der LKW-Maut und eine stärkere Förderung der Schiene vor. „Auch muss die LKW-Maut zu einer Logistikabgabe weiterentwickelt werden, das heißt, zukünftig auch die externen Kosten berücksichtigen und auf LKW ab 3,5 Tonnen sowie auf alle Bundesstraßen ausgedehnt werden“, heißt es in dem Wahlprogramm, das die 800 Delegierten einmütig gebilligt haben. Die Kommunen sollen in die Lage versetzt werden, City-Maut-Modelle zu entwickeln. Der zu Jahresbeginn gestartete Feldversuch mit Lang-LKW soll gestoppt werden – im Wahlprogramm heißen sie „Monstertrucks“. In den Rang eines Schlüsselprojekts wird die Bahn als das „ökologische Hauptverkehrsmittel Nummer 1“ eingestuft. Zur Verlagerung von LKW-Verkehr wollen die Grünen den Kombinierten Verkehr fördern und den Schienenverkehr anwohnerfreundlich mit besserem Lärmschutz ausbauen. jök LKW-Hersteller klagen über schlechtes QuartalIm ersten Quartal verkauften die Nutzfahrzeughersteller weniger LKW. Alle Hoffnung ruht auf Euro 6. München. Die Nutzfahrzeughersteller Daimler, Volvo und MAN haben für das erste Quartal 2013 unerfreuliche Zahlen vermeldet. Der Absatz von Daimler Trucks ging im ersten Quartal um 6 Prozent auf 101.400 Einheiten zurück. Der Umsatz lag mit 7,0 Milliarden Euro fünf Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Das operative Ergebnis des Geschäftsfeldes lag mit 116 Millionen Euro deutlich unter Vorjahr (376 Millionen Euro).Auch der Münchner LKW-Hersteller MAN vermeldet deutliche Rückgänge beim Auftragseingang in den ersten drei Monaten. Gemessen an den Stückzahlen beträgt das Minus 23 Prozent bei den Orders. Der LKW-Absatz ging vor allem aufgrund der Krise in den europäischen Staaten im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um 14 Prozent zurück. Die LKW-Produktion wurde daher in den ersten drei Monaten um 22 Prozent nach unten gefahren. Für das laufende Jahr sieht MAN keine Erholung der Märkte und rechnet mit rückläufigem Nutzfahrzeuggeschäft in Europa. Der schwedische LKW-Hersteller Volvo hat im ersten Quartal ebenfalls 23 Prozent weniger LKW ausgeliefert als im Vorjahreszeitraum. Allerdings konnten die Schweden beim Auftragseingang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10 Prozent zulegen, im Vergleich zum vierten Quartal 2012 sogar um 39 Prozent. Die Zahlen beziehen sich auf die zum Konzern gehörenden Marken Volvo, Renault und Mack. Die LKW der Marke Volvo haben bei den Bestellungen im Vergleich zum vierten Quartal 2012 sogar um 59 Prozent zugelegt. Volvo führt diese Zunahme auf die verstärkte Investitionsbereitschaft der Transporteure im Hinblick auf die neue und ab Januar 2014 verpflichtend vorgeschriebene Euro-6-Abgasnorm zurück. diwi NUTZFAHRZEUGMARKT 1. Quartal 2013 Daimler (Mio. Euro) MAN (Mio. Euro) Volvo (Mio. Euro) Umsatz 7024 (7383) -5 % 1581 (1799) -12% 4326 (5609) -23 % Ebita 116 (376) -4 (71) 11,8 (430) Absatz LKW (Stückzahl) 101.433 (107.664) -6 % 14.691 (17.018) -14 % 4488 (5850) -23 % In Klammern: Werte des Vorjahreszeitraums Innovationsprogramm Keine KfW-Mittel mehr für Euro 6 Wiesbaden. Wer bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bisher keine staatlichen Zuschüsse zur Anschaffung von Euro-6-LKW ab zwölf Tonnen beantragt hat, sollte nicht mehr mit Geld rechnen. Das sagte Christian Labrot, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) am Rande der „VerkehrsRundschau“-Fachkonferenz „LKW und Fuhrpark“ in Wiesbaden. Die Mittel aus dem sogenannten Innovationsprogramm zur Investition in emissionsarme, schwere Nutzfahrzeuge seien wegen gebundener Haushaltsmittel aus der vorherigen Förderperiode bereits überzeichnet. Nach Aussage von Labrot stehen für das KfW-Innovationsprogramm in diesem Jahr rund 16 Millionen Euro zur Verfügung. „Durch Zusagen für 2012 ist der diesjährige Etat aber mit 17 Millionen Euro belastet“, sagte der BWVL-Chef. Laut Förderrichtlinie können Unternehmer noch bis 30. September 2013 staatliche Zuschüsse beantragen. Danach läuft das Innovationsprogramm der KfW aus. Unternehmer, die vergangenes Jahr Zuschüsse für den Kauf umweltschonender LKW bei der KfW-Bank beantragt haben, müssen innerhalb von 12 Monaten die Anschaffung des geförderten LKW nachweisen. Wegen dieser Nachweisfrist ist noch unklar, wie viele Mittel für 2012 tatsächlich abfließen werden und wie viel Geld für diese Förderperiode übrig bleibt. ag

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