Stuttgart. Das milde Wetter in den ersten Wochen des neuen Jahres hat die Feinstaubbelastung im Südwesten erheblich sinken lassen. „An höchstens ein bis zwei Tagen wurde in den ersten Januarwochen vereinzelt der Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft überschritten“, sagte Baden-Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) am Sonntag in Stuttgart. Die Werte seien damit so niedrig wie schon seit Jahren nicht mehr. Selbst an Hauptverkehrsstraßen seien nur vereinzelt erhöhte Werte gemessen worden. Das milde und teilweise windige Wetter begünstigt laut Gönner den Luftaustausch. Dadurch reicherten sich weniger Schadstoffe an. „Außerdem wird angesichts der warmen Witterung weniger Salz gestreut und weniger geheizt“, erklärte Gönner. Im vergangenen Jahr war in der ersten Hälfte des Januars bereits 15 Mal der Grenzwert übertroffen worden. „Wir hatten über einige Wochen mit einer beständigen Inversionswetterlage zu kämpfen“, sagte die Ministerin. Dabei bilden sich am Boden kalte Luftmassen, über die sich in der Höhe warme Luftmassen lagern. „Dadurch kam der Luftaustausch nahezu zum Erliegen.“ Schadstoffe konnten sich bodennah anlagern. Sorge bereitet der Ministerin die erhöhte Belastung durch Stickstoffoxide aus Abgasen. „Sie führen vor allem zu Reizungen der Atemwege“, erklärte Gönner. Aus diesem Grund sollten laut der Ministerin alle Fahrzeuge mit Benzinmotor und ohne Katalysator in die geplanten Fahrverbote mit einbezogen werden. Im Jahresmittel dürfe die Stickstoffdioxid-Belastung nach den EU-Richtlinien vom Jahr 2010 an nicht über 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft steigen. „Davon sind wir noch weit weg“, sagte Gönner. Demnach ist der Wert im vergangenen Jahr an allen 29 straßennahen Messstellen im Land stark überschritten worden. (dpa)
Mildes Winterwetter lässt Feinstaubwerte sinken
Feinstaubbelastung in Baden-Württemberg gesunken: Umweltministerin Tanja Gönner fordert Ausweitung der Fahrverbote