Messeführer zur IAA 2014

Vorhang auf und Bühne frei für die Nutzfahrzeugindustrie. Nach 2012 öffnet diesen Herbst wieder die IAA Nutzfahrzeuge für eine Woche ihre Pforten und die Branche zeigt, was sie kann. "Es zeichnet sich für diese IAA ein vergleichbar starkes Innovationsklima ab wie vor zwei Jahren. Bis heute haben uns die Aussteller bereits mehr als 300 Weltpremieren gemeldet", sagt Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Der VDA veranstaltet die Messe. 2012 zählte der Verband 354 Weltpremieren. Unter dem Messe-Motto "Zukunft bewegen" haben bislang über 2000 Aussteller ihr Kommen zugesagt. Das sind acht Prozent mehr als noch 2012 (siehe Kasten Daten und Fakten). Bis zum Messestart werden noch ein paar hinzukommen, so Wissmann. "Wir sind damit in Schlagdistanz zum absoluten Redkordniveau des Jahres 2008". Damals summierten sich die Aus-GELÄNDEPLAN OVERVIEW MAP steller auf 2084, belegten eine Fläche von 275.000 Quadratmetern und lockten knapp 300.000 Besucher auf das Messegelände. 2014 kommen insgesamt 59 Prozent der Aussteller (1214) aus dem Ausland. Das ist laut dem VDA ein neuer Höchstwert. Das größte Kontingent stammt aus China, gefolgt von Italien und der Türkei. Neu dabei sind unter anderem Dongfeng aus China und Hyundai aus Südkorea. Deutschland bleibt Wachstumsmarkt Insgesamt belegen alle Aussteller eine Fläche von 265.000 Quadratmetern, teilt der VDA mit, der seine Messedaten nicht vom Verband der deutschen Messewirtschaft überprüfen lässt. Das entspricht zu 2012 einem Plus von zwei Prozent. Sie alle hoffen auf ein Stück vom Kuchen, dem deutschen LKW-Markt. Während andere Märkte - auch einstige Wachstumsstars - kriseln, soll der deutsche Markt 2014 für schwere LKW um drei Prozent auf 83.000 Einheiten zulegen. An dieser jüngst nach oben korrigierten Prognose hält der VDA trotz der Kurzarbeit bei MAN fest. Dafür sei das Jahr bislang zu gut gelaufen, heißt es aus dem Verband. Heiße Diskussionen um CO2 Der VDA bezeichnet die Fahrzeugausstellung als "weltweit größte und wichtigste Leitmesse für Mobilität, Transport und Logistik". "Die Themen Effizienz, Leistungskraft und Zukunftsfähigkeit werden mit Design, Aerodynamik und Vernetzung verbunden", skizziert Wissmann die diesjährigen Innovationsthemen der Messe. Vor allem das Thema Vernetzung zieht sich als roter Faden durch die Leistungsschau. "Neben den schweren LKW kommen, gerade im Internetzeitalter, immer stärker auch Transporter zum Einsatz, um die Waren zum Kunden zu bringen", verweist Wissmann auf eine Folge der Vernetzung. Vor allem die Transporterhersteller glänzen daher mit Neuheiten. Bei den schweren LKW sind wirklich neue Fahrzeuge dagegen nicht zu sehen. Hier stehen Detailverbesserungen im Vordergrund. Beispielsweise zum Thema Gewichtseinsparungen bei Euro-6-LKW. Eine neue Abgasnorm, Euro 7, mit festen CO2-Grenzwerten hat die EU erst einmal auf die lange Bank geschoben. Dennoch sind CO2-Emissionen von schweren LKW ein Thema. Die Europäische Kommission hat zusammen mit der Nutzfahrzeugindustrie ein Verfahren zur Messung, Bescheinigung und Mitteilung der CO2-Emissionen entwickelt. Eine Grundlage, um einen verbindlichen Grenzwert einführen zu können. Ob mit regulatorischen Maßnahmen demnächst zu rechnen ist, wird auf der IAA im Rahmen der Veranstaltung "Reduzierung der CO2-Emissionen im Straßengüterverkehr" diskutiert (siehe Kasten links). LKW übernimmt den Fahrer-Job Ein technisches Diskussionsthema werden autonom fahrende LKW sein. Bereits auf der PKW-IAA 2013 war dies als "Connected Car" eines der Themen - jetzt ziehen die LKW nach. Dazu zeigt beispielsweise ZF einen LKW, den der Fahrer mit einem Tablet-PC als Fernsteuerung rangiert - ohne dabei im Fahrerhaus zu sitzen. Daimler geht noch einen Schritt weiter. Die Stuttgarter präsentieren einen LKW, der komplett selbstständig über die Autobahn fahren kann. Der eigentliche Chauffeur sitzt dabei im Fahrerhaus, passt auf und erledigt seinen Papierkram. Nicht nur politisch, auch technisch spannend wären Exponate zu verlängerten Zugmaschinen und Aufliegern. Denn abgerundete Fahrerhäuser und die Verlängerung von LKW durch Heckklappen, um die Aerodynamik zu verbessern, haben die Zustimmung der EU gefunden. Allerdings wird es noch mindestens acht Jahre dauern, bis die Fahrzeuge auf der Straße auftauchen. Auf der IAA sind sie daher eher Gesprächs- als Ausstellungsgegenstand. Unabhängig von diesen EU-Aero-Linern offerieren einige Hersteller ihre Ideen für eine verbesserte Windschlüpfrigkeit von LKW am Messestand. So zeigt Renault Trucks dazu beispielsweise das Laborfahrzeug "Optifuel Lab 2". Wenn Sie mit dem VerkehrsRundschau-Team sprechen möchten, kommen Sie in Halle 27 an den Stand B16. Daten und Fakten Veranstalter: Verband der Automobilindustrie (VDA)Ort: Hannover, MessegeländeTermin: 25. September bis 2. Oktober 2014Öffnungszeiten: 9 bis 18 UhrPreise: Werktags: 22 Euro, Wochenende 13 Euro, Trucker-Ticket 10 Euro, Dauerkarte 69 EuroAussteller: 2064 (2014), 1904 (2012)Besucher: 260.000 (2012)Internet: www.iaa.de Veranstaltungs-Tipp Gebrauchte Nutzfahrzeuge professionell vermarkten Am 27. September veranstaltet die Verkehrs-Rundschau auf der IAA die Fachkonferenz "Gebrauchte Nutzfahrzeuge professionell vermarkten". Die Referenten verraten Tipps, Tricks und nennen rechtliche Grundlagen für den Verkauf gebrauchter LKW im In- oder ins Ausland. Zielgruppe sind Gebrauchtwagen-Nutzfahrzeughändler und Unternehmer, die ihre alten LKW selbst vermarkten.Zum Programm und zur Anmeldung: www.verkehrsrundschau.de/events sv