München. Auf der Schienengüterverkehrs-Konferenz Eurail Freight 2003 haben die europäischen Bahnen und die europäische Bahnindustrie die nationalen Regierungen aufgefordert, mehr Mittel für die Eisenbahninfrastruktur zur Verfügung zu stellen. Dazu haben die Vertreter der Verbände Gemeinschaft der europäischen Bahnen (CER), Internationale Eisenbahnverband (UIC) und Verband der Europäischen Bahnindustrie (UNIFE) am Rande der Messe transport logistic eine Deklaration zu den Perspektiven im europäischen Schienengüterverkehr unterzeichnet. Der zweite wesentliche Punkte der Erklärung beträgt die Selbstverpflichtung der Eisenbahnen, im grenzüberschreitenden Güterverkehr stärker zusammen zu arbeiten. Die Aufteilung der Mittel, wie die Bundesregierung es im Bundesverkehrswegeplan vorsieht (Schiene und Straße erhalten die gleiche Summe), bezeichnete der Geschäftsführer der CER, Johannes Ludewig, gegenüber der VerkehrsRundschau als "vorbildhaft" für andere Regierungen. Der italienische Verkehrsminister Pietro Lunardi zeigte sich auf der Konferenz zuversichtlich über die weitere Entwicklung der Bahnen im Gütertransport: "Die Liberalisierung der Bahnen wird positive Auswirkungen haben." Auch auf dieser Veranstaltung kamen die Diskussionsteilnehmer nicht um das Thema Lkw-Maut herum. Hartmut Mehdorn, Chef der Deutschen Bahn, bezeichnete die Maut als einen "guten Einstieg, der den Nagel noch nicht ganz auf den Kopf trifft". Er erwartet durch die Gebühr jedoch keine Verlagerungseffekte zugunsten der Schiene. Die Schweiz und ihre Leistungsabhängige Schwerverkehsabgabe (LSVA) bezeichnete er als "Modellathlet in Sachen Maut". (vr/cd)
Mehr Investitionen in Schieneninfrastruktur gefordert
Mehdorn befürwortet Schweizer Mautmodell