Wilgartswiesen. Als Gegenmaßnahmen gegen den Maut-Ausweichverkehr könnte es in Rheinland-Pfalz bald zu weiteren Sperrungen von Bundesstraßen kommen. Nach der Sperrung der Bundesstraße Worms-Mainz (B 9) für den Transit-Schwerverkehr soll eine solche Maßnahme auch für die Bundesstraße Landau-Pirmasens (B 10) geprüft werden. Das Land wolle untersuchen, ob für die B 10 ein großes oder ein kleines Transitverbot möglich sei, sagte der rheinland-pfälzische Verkehrsstaatssekretär Günter Eymael (FDP) zum Abschluss des so genannten Mautgipfels für die B 10 am gestern in Wilgartswiesen (Kreis Südwestpfalz). Die Einführung einer Maut für die B 10 sei kein Thema. Bei einem kleinen Transitverbot sei das örtliche Verkehrsgewerbe von der Regelung ausgenommen. Auch die Möglichkeit eines Nachtfahrverbots für den Transitverkehr solle geprüft werden, sagte Eymael. Nach der Entscheidung für ein Modell werde erwogen, dies für drei bis sechs Monate zu testen. Eymael sicherte den bei dem Gipfel anwesenden Vertretern von Kommunen, Naturschutzverbänden und Verkehrsgewerbe zu, weiter mit ihnen im Gespräch zu bleiben. Das Verkehrsministerium hatte zu der Diskussion geladen, um wegen der Zunahme des Transit-Schwerverkehrs auf der B 10 über Gegenmaßnahmen zu diskutieren. Seit Einführung der Autobahnmaut hat der LKW-Verkehr auf der B 10 laut Ministerium zugenommen. Die Zählstelle in Wilgartswiesen registrierte seit Februar an jedem Werktag rund 450 bis 500 Lastwagen mehr als in den entsprechenden Monaten des Vorjahres. Wegen der Zunahme war die B 9 Ende Mai als bundesweit erste Bundesstraße zwischen Worms und Mainz für den Transit-Schwerverkehr gesperrt worden. Gespräche sind auch für den südlichen Abschnitt der B 9 zwischen Worms und Neulauterburg geplant. (dpa)
Maut-Ausweichverkehr: Rheinland-Pfalz erwägt weitere Straßensperrungen
Ministerium will Maßnahmen gegen den Transit-Schwerverkehr auf der Bundesstraße 10