Maut-Ausweichverkehr: Hessen sperrt zwei Bundesstraßen

03.08.2005 13:52 Uhr

Insgesamt 157 Kilometer Strecke sind für den LKW-Durchgangsverkehr künftig tabu

Wiesbaden. Die nordhessischen Bundesstraßen 7 und 27 werden vom Freitag an auf einer Länge von 157 Kilometern für den LKW-Transitverkehr gesperrt. Damit sollten die Anwohner in den Landkreisen Werra-Meißner, Hersfeld-Rotenburg und Fulda von Verkehrslärm entlastet werden, erklärte Verkehrsminister Alois Rhiel (CDU). Seit dem Beginn der Maut für Lastwagen auf Autobahnen seien Überschreitungen der zulässigen Lärmemissionen festgestellt worden. „Bundesweit gibt es keine vergleichbare weiträumige Sperrung von Bundesstraßen zum Schutz von Anwohnern“, sagte Rhiel. Während der Landrat des Werra-Meißner-Kreises, Dieter Brosey (SPD), das Verbot begrüßte, reagierte der Fachverband Güterkraftverkehr und Logistik Hessen mit scharfer Kritik. Das Durchfahrverbot komme einem Berufsverbot gleich, sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Klaus Poppe, in Frankfurt. Die Sperrung führe zu einer Wettbewerbsverzerrung innerhalb Hessens und schade dem Logistikstandort. Viele Lastwagen weichen von der Autobahn auf Bundesstraßen aus, um Maut zu sparen. Von dem auf ein Jahr befristeten Verbot sind solche Lastwagen ausgenommen, die Waren örtlicher Einrichtungen transportieren. Gesperrt wird die B 7 von der Autobahn-Anschlussstelle Kassel-Ost (A 7) bis Wehretal auf einer Länge von 39 Kilometern. Auf der B 27 gilt das ganztägige Verbot von der Autobahn-Anschlussstelle Friedland (A 38) bis zum Autobahn-Anschluss Fulda-Nord (A 7). Die gesperrte Strecke ist mit 157 Kilometern rund 40 Kilometer länger als zunächst vom Verkehrsministerium angekündigt. Die Sperrung mache außerdem den 18 Kilometer langen Abschnitt der B 400 zwischen Wichmannshausen und der A 4-Anschlussstelle Wommen für den LKW-Transitverkehr unattraktiv, erklärte das Ministerium. Daher würden Anwohner auf einer Strecke von insgesamt 175 Kilometern entlastet. (dpa)

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