Berlin. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) hat sich zufrieden über die bisherigen Einnahmen aus der zum Jahresanfang eingeführten Lkw-Maut geäußert. „Insgesamt haben wir 1,4 Milliarden Euro im ersten Halbjahr eingenommen“, sagte Stolpe heute in einer Halbjahresbilanz. „Der Juni war mit 254 Millionen Euro Mautumsatz der bisher umsatzstärkste Monat“, betonte der Minister. „Ich bin zuversichtlich, dass wir am Jahresende das selbst gesteckte Ziel von drei Milliarden Gesamteinnahmen erreichen werden.“ Die Juni-Erlöse liegen um 17 Millionen Euro über den Planzahlen der Bundesanstalt für Straßenwesen, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Im Verkehrsministerium sei diese Aufwärtsentwicklung demnach mit großer Erleichterung aufgenommen worden, nachdem in den beiden Monaten zuvor die Einahmen deutlich unter den Planvorgaben lagen. Trotzdem ist davon auszugehen, dass die geplanten Einnahmen für das erste Betriebsjahr nicht, wie von einigen Verkehrpolitikern erhofft, übertroffen werden. Bis Anfang Juni wurden mehr als sieben Millionen Fahrzeuge kontrolliert. Der Anteil an Mautprellern und sonstigen Beanstandungen sank von anfangs unter drei auf unter zwei Prozent. Das für die Kontrollen zuständige Bundesamt für Güterverkehr (BAG) schloss inzwischen 1018 Bußgeldverfahren ab und verhängte dabei Bußgelder in einer Gesamthöhe von rund 15.000 Euro. Damit erzielte das BAG zugleich Mauteinnahmen von 114.531 Euro. 24 erledigte Betriebskontrollen führten zu Maut-Nacherhebungen über 44.500 Euro. Nach Toll-Collect-Angaben hat sich die Zahl der eingebauten On-Bord-Units (OBU) von anfangs 320.000 auf jetzt 448.500 erhöht. Dies entspricht einem Anteil von 85 Prozent der Einbuchungs-Möglichkeiten, während Terminals oder Internet mit zusammen 15 Prozent eine geringere Rolle spielen. (dpa/sb)
Maut: 1,4 Milliarden Euro Einnahmen im 1. Halbjahr
Der Juni war der bislang umsatzstärkste Monat. 85 Prozent der LKW auf deutschen Autobahnen haben mittlerweile eine OBU eingebaut