München. Der Maschinenbau- und Nutzfahrzeugekonzern MAN ist an einem Einstieg beim amerikanischen Konkurrenten Navistar interessiert. „Wir wollen die Zusammenarbeit in absehbarer Zeit stärken, inklusive einer Beteiligung“, sagte MAN-Chef Hakan Samuelsson der schwedischen Tageszeitung „Dagens Industri“. Ein Unternehmenssprecher verwies auf Aussagen Samuelssons auf der Hauptversammlung. Falls sinnvoll, sei auch eine Beteiligung zur Absicherung der Kooperation mit Navistar denkbar, hatte Samuelsson dabei erklärt. Derzeit gebe es aber keine konkreten Pläne oder Beteiligungsverhandlungen, sagte der MAN-Sprecher. Darüber hinaus führten die Unternehmen derzeit Gespräche über die vertiefte Zusammenarbeit im Motorenbereich. Ziel sei es, im kommenden Jahr eine gemeinsame Fabrik zu betreiben, sagte Samuelsson in dem Interview. Auch über die Zusammenarbeit bei Achsen und elektronischen Systemen werde verhandelt. „Wer seine Hausaufgaben in der Lastwagenindustrie ordentlich gemacht hat, weiß, dass Größe ein Vorteil ist.“ Außerdem seien beide Unternehmen daran interessiert, gemeinsam verschiedene asiatische Märkte wie China und Indien zu erschließen. „Das langfristige Wachstum findet in Osteuropa und Asien statt“, sagte Samuelsson. „In Europa können wir weitere zwei bis drei Prozent Marktanteil gewinnen, aber dann ist Schluss. Wir sind in Europa nicht allein auf dem Markt.“ (dpa)
MAN vor Beteiligung an Navistar
Nutzfahrzeugmärkte in Asien gemeinsam erobern: MAN-Chef erwägt Beteiligung zur Absicherung der Kooperation