Eine gemeinsame Vermarktungsgesellschaft soll die britische Tochter des MAN-Konzerns aus dem Verlustgeschäft bringen. Dabei wird an der Marke ERF festgehalten. Erst im vergangenen Jahr hatte MAN den britischen Lastwagen-Bauer für etwa 650 Millionen Mark von der kanadischen Nutzfahrzeug-Gruppe Western Star übernommen. Im ersten Halbjahr 2001 machte ERF 36 Millionen Euro (70,4 Millionen Mark) Verlust . Mitte August kamen finanzielle Unstimmigkeiten hinzu. Vorstandschef und Finanzvorstand wurden daraufhin suspendiert. Außerdem hatte MAN 370 Stellen im ERF-Werk Middlewich im Nordwesten Englands gestrichen. Darunter litt auch die MAN-Aktie und stürzte auf 19,91 Euro (38,94 Mark) ab. MAN schraubte Ende August seine Gewinnprognose für 2001 um ein Drittel auf rund 400 Millionen Euro (782,33 Millionen Mark) nach unten. Um wieder schwarze Zahlen zu schreiben, sei die zentrale MAN-ERF-Gesellschaft gegründet worden. Sie soll sich um Vertrieb, Logistik, Finanzdienstleistungen und Personal beider LKW-Marken in Großbritannien kümmern. Darüber hinaus soll sie den Verkauf von Teilen und Dienstleistungen und die Kundenbetreuung sowie deren Netz- und Bereichsmanagement beaufsichtigen. Ziel sei ein Marktanteil von 20 Prozent. Das entspreche rund 10.000 Neulastwagen und etwa 5000 gebrauchten Fahrzeugen jährlich. Der Umsatz der neuen Gesellschaft soll bei rund 600 Millionen Pfund (1,87 Milliarden Mark) liegen. (vr/awa)
MAN mit Problemen in Großbritannien
Trotz Sparkurses sollen die Marken MAN und ERF erhalten bleiben