München. Der Lastwagen- und Motorenhersteller MAN hat dank der einsetzenden Erholung auf den Nutzfahrzeugmärkten im zweiten Quartal zugelegt. Im wichtigen Lastwagengeschäft fuhr der Münchner Konzern damit zurück in die schwarzen Zahlen. Die ersten, zaghaften Erholungssignale des ersten Vierteljahres hätten sich verstärkt, schrieb Vorstandschef Georg Pachta-Reyhofen in einem Brief an die Aktionäre zur Vorstellung der Halbjahresbilanz am Donnerstag.
Der Umsatz kletterte verglichen mit dem Vorjahresquartal um 16 Prozent auf rund 3,6 Milliarden Euro Das operative Ergebnis legte um fast das Doppelte auf rund 276 Millionen Euro zu. Unter dem Strich stand im zweiten Vierteljahr ein Ergebnis von 151 Millionen Euro nach 27 Millionen Euro im ersten Quartal 2009. Gleichzeitig sei es in vielen Bereichen noch ein weiter Weg zurück zur hohen Auslastung der vergangenen Rekordjahre.
Zwar seien die Unsicherheiten auf den Weltmärkten noch nicht ganz beseitigt. "Dennoch gehen wir davon aus, dass die stärkere Inlands- und Auslandsnachfrage auch über 2010 hinaus Basis einer positiven Entwicklung sein wird", sagte Pachta-Reyhofen. Für das Gesamtjahr rechnet MAN mit einem Umsatzplus von mehr als zehn Prozent. Auch dabei setzt der Konzern große Hoffnungen in das Südamerikageschäft: Dieses werde angesichts des anhaltenden Wachstums in Brasilien ein stabiler Ergebnisträger bleiben.
Nach oben entwickelte sich in den vergangenen drei Monaten auch der Auftragseingang: Im zweiten Vierteljahr verbuchte der Konzern Aufträge in Höhe von rund 3,7 Milliarden Euro, sechs Prozent mehr als im ersten Quartal. Verglichen mit dem krisenbedingt schwachen Vorjahresquartal waren es sogar 64 Prozent mehr. "Vor allem die stetige Aufwärtsentwicklung bei MAN Nutzfahrzeuge stützt unsere Erwartungen einer nachhaltigen positiven Entwicklung."
Im ersten Halbjahr erlöste MAN insgesamt rund 6,7 Milliarden Euro, 19 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten 2009. Unter dem Strich steht für die Monate Januar bis Juni ein Gewinn von 200 Millionen Euro, acht Prozent weniger als im Vorjahr. Im Jahr 2009 war der Konzern unter anderem wegen Abschreibungen auf seine Beteiligung am schwedischen Konkurrenten Scania und der Kosten für die Korruptionsaffäre in die roten Zahlen gerutscht. (dpa)