München/Rio de Janeiro. Der Nutzfahrzeug- und Motorenhersteller MAN hat sein Absatzziel für den südamerikanischen Markt nach oben geschraubt. 2010 sollen nun mindestens 60.000 Nutzfahrzeuge der lateinamerikanischen Tochter verkauft werden, teilte MAN am Freitag auf einer Investorenkonferenz in Rio de Janeiro mit. Zuvor hatte der Dax-Konzern, der das Lateinamerika-Geschäft im vergangenen Jahr von seinem Großaktionär Volkswagen (VW) übernahm, einen Absatz von 50.000 Fahrzeugen in Aussicht gestellt.
Im europäischen Geschäft mit der Marke MAN Nutzfahrzeuge sollten den bisherigen Planungen zufolge 50.000 Lastwagen verkauft werden. Im vergangenen Jahr war das Europageschäft wegen der Wirtschaftskrise massiv eingebrochen. Dagegen sorgt die brasilianische Regierung durch staatliche Hilfsmaßnahmen wie Steuererleichterungen und günstige Kreditkonditionen für einen anhaltenden Boom auf dem LKW-Markt. Von Januar bis August 2010 hat MAN in Südamerika 44.800 Lastwagen und Busse verkauft, 54 Prozent mehr als im Vorjahr.
Weitere Absatzimpulse erwartet sich MAN im nächsten Jahr durch die Einführung der europäischen Marke MAN Nutzfahrzeuge in Lateinamerika. Das von Volkswagen übernommene Geschäft firmiert weiter unter der Marke VW. Zudem dürfte die ab 2012 in Brasilien gültige strengeren Emissionsnorm Euro V zu Vorzieheffekten führen, "zumal das Durchschnittsalter der aktuellen Fahrzeugflotte mit 17 Jahren recht hoch ist", sagte der MAN-Lateinamerika-Chef Antonio Roberto Cortes. (dpa)