MAN-Chef wirbt für Scania-Übernahme

23.11.2006 16:57 Uhr
Samuelsson
MAN-Chef HåkanSamuelsson (ddp)
© Foto: MAN AG

Samuelsson verspricht: Kein Jobabbau in der Produktion des deutschen Nutzfahrzeugherstellers

München. MAN-Chef HåkanSamuelsson ist Befürchtungen über einen möglichen Stellenabbau im Falle einer Scania-Übernahme entgegengetreten. „Es wird keinen Verlust an Produktions-Arbeitsplätzen als Ergebnis dieser Kombination geben“, erklärte Samuelsson am Donnerstag in München. Man habe die Initiative für den Zusammenschluss in der Überzeugung ergriffen, dass die Bündelung zweier starker Unternehmen mit ähnlichen Werten, aber unterschiedlichen Identitäten der beste Weg zur Sicherung von Arbeitsplätzen sei. Damit reagierte Samuelsson unter anderem auf Äußerungen von Scania-Betriebsratschef Kjell Wallin, der sich massiv gegen das Übernahmeangebot von MAN für den schwedischen Lastwagenhersteller gewandt hatte. MAN will Scania für rund 10,3 Milliarden Euro übernehmen, stößt aber bislang mit seinen Plänen auf harsche Ablehnung bei dem LKW-Hersteller und dessen zweitgrößtem Aktionär Investor sowie mittlerweile auch bei schwedischen Gewerkschaftern. Voraussichtlich am 1. Dezember wollen Arbeitnehmer beider Unternehmen direkte Gespräche aufnehmen. Zuvor soll an diesem Freitag aber noch der Scania-Aufsichtsrat förmlich über das Übernahmeangebot von MAN entscheiden. Dabei gilt als sicher, dass Scania seine bisherige Ablehnung bekräftigt und noch einmal detailliert begründet. Samuelsson betonte, unter seiner Führung werde es keine Quersubventionierungen zwischen den Unternehmensbereichen geben. „Das bedeutet, es gibt keine Diskriminierung von schwedischen Arbeitnehmern zugunsten deutscher Arbeitnehmer - und umgekehrt.“ MAN habe von Beginn an zum Ausdruck gebracht, dass beide Unternehmen als eigenständige operative Einheiten geführt werden sollten. Scania würde bei einer Übernahme auch künftig vom eigenen Vorstand geführt, der dann weiterhin verantwortlich sei für Umsätze, Produktion und für die Leistungen gegenüber den Kunden seines Unternehmens, erklärte Samuelsson. Zugleich hob er abermals die Wachstumsperspektiven für beide Unternehmen nach einem Zusammenschluss hervor. „Ein gemeinsames Vorgehen ist notwendig, wenn wir weiterhin wettbewerbsfähig bleiben und wachsen wollen“, warb der MAN-Chef für die Übernahmepläne. (dpa)

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