Rotterdam/Bremerhaven. Im harten Wettbewerb zwischen den europäischen Seehäfen bleibt Deutschland nach Ansicht von Schifffahrtsexperten als Hafenstandort unverzichtbar. „Allein wegen der direkten Verbindungen zu den Automobilwerken in der Mitte und im Süden Deutschlands brauchen wir einen deutschen Hafen“, sagte der Vorstandschef der Reederei Maersk Line, Eivind Kolding, im Gespräch mit der „Deutschen Presse Agentur“. Dringend wartet Maersk als Marktführer auf den Bau des von den Ländern Niedersachsen und Bremen geplanten Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven. Ausschlaggebend sei dabei nicht, dass der neue Terminal auch für Riesenfrachter wie die jetzt vorgestellte „Emma Maersk“ erreichbar sei. „Es ist jetzt schon zu erkennen, dass die Terminals in Bremerhaven und Hamburg in absehbarer Zeit an ihre Kapazitätsgrenzen kommen“, sagte Kolding. Ob die Containerschifffahrt mit dem Tempo des rasant wachsenden Welthandels Schritt halten kann oder sich zum bremsenden Flaschenhals entwickelt, sei vor allem eine Frage der Umschlagskapazitäten in den Häfen. „Die reine Schiffsgröße spielt dabei keine Rolle, wichtig ist vor allem, wie viel Containerflächen die Häfen haben“, sagte Kolding. Damit Wilhelmshaven mit dem Jade-Weser-Port tatsächlich ein interessanter Hafenstandort wird, müssten die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. „Wir brauchen gute Hinterlandverbindungen“, forderte Kolding vor allem einen direkten Zugang zum deutschen Bahnnetz. Dann habe Wilhelmshaven gegenüber Rotterdam den gleichen Standortvorteil wie die übrigen deutschen Containerterminals. „Für uns sind die guten Nord-Süd-Verbindungen in Deutschland ein sehr wichtiger Faktor.“ (dpa/sb)
Maersk-Chef: Deutschland als Hafenstandort unverzichtbar
Gute Nord-Süd-Verbindung als wichtiger Standortfaktor: Jade-Weser-Port braucht Hinterlandanbindung