Frankfurt/Main. Die Lungenkrankheit SARS und die schwache Konjunktur belasten die Geschäfte der europäischen Fluggesellschaften immer stärker. Die Lufthansa bezifferte ihre Einbußen auf wöchentlich 55 Millionen Euro. Auch die niederländische KLM bekommt die Auswirkungen immer deutlicher zu spüren. SARS sowie die Folgen des Irak-Kriegs hätten für einen deutlichen Rückgang der Auslastung verursacht, teilte KLM am Montag mit. Bei den Niederländern ist die Auslastung im April im Vergleich zum Vorjahresmonat erneut gesunken, von 80,8 auf nur noch 74,0 Prozent. Auch im Frachtbereich war der Ladefaktor rückläufig. Die Fluggesellschaften reagieren auf die Krise mit Entlassungen, Kurzarbeit, ausgedünnten Flugpläne und stillgelegten Maschinen. Als größte deutsche Fluggesellschaft halbierte die Lufthansa die Zahl der Flüge von Deutschland nach Shanghai und Peking von 28 auf 14 pro Woche. Die Auslastung der Flüge nach China erreiche 20 Prozent, in der Gegenrichtung 80 Prozent, sagte Lufthansa-Sprecher Klaus Walther dem Magazin "Focus". Ende April kündigte die Lufthansa an, weitere 15 Maschinen stilllegen zu wollen. Damit bleiben 70 der rund 400 Flugzeuge von Lufthansa und ihrer Regionalpartner am Boden. British Airways reagierte kürzlich bereits mit einer Verringerung der Kapazitäten für April und Mai um vier Prozent. Ein für März 2004 geplanter Abbau von rund 13 000 Stellen ist auf September 2003 vorgezogen worden. Die italienische Fluggesellschaft Alitalia entlässt vor allem Flugbegleiter auf Mittel- und Langstreckenflügen. Die britische Fluggesellschaft Virgin Atlantic erwartet trotz des Irak-Krieges und der Lungenkrankheit SARS einen Gewinn von 15 Millionen Euro für das laufende Geschäftsjahr. (vr/dpa)
Lungenkrankheit SARS belastet europäische Airlines
Trotz ausgedünnter Flugpläne zahlen die Fluggesellschaften kräftig drauf