Peking. Bis zum Jahr 2015 wollen chinesische Fluggesellschaften jährlich rund 300 neue Passagier- oder Frachtmaschinen kaufen. Diese Zahl nannte Li Jiaxiang, Vorsitzender der Behörde Civil Aviation Administration of China (CAAC), auf der derzeitigen Sitzung des Luftfahrtverbandes IATA in Peking. Das Beschaffungsprogramm übersteigt rein rechnerisch - zum Vergleich - die derzeitigen kombinierten Flottengrößen von Lufthansa, Swiss und SAS. Als Folge der geplanten Neuanschaffung von Fluggerät werden nach Aussage des Funktionärs bis Ende 2015 über 4000 Flugzeuge mit chinesischer Kennung fliegen.
Parallel hierzu bereitet das Land ein groß angelegtes Infrastrukturprogramm für den Bau neuer und die Erweiterung bestehender Flughäfen vor, um für den wachsenden Luftverkehr auch am Boden gerüstet zu sein. So sollen laut CAAC 70 neue Airports gebaut und mehr als hundert bestehende Plätze modernisiert sowie erweitert werden. Wie Jiaxing auf der IATA-Konferenz weiter betonte, nehme vor allem der Luftverkehr innerhalb seines Landes stark zu. Damit bleibt China trotz geringerer ökonomischer Wachstumsraten eine der weltweit wenigen Inseln innerhalb der Luftfahrtbranche mit positiver Entwicklungstendenz, hob IATA-Chef Tony Tyler auf dem Symposium seiner Organisation in Peking hervor. „Gemessen am Rest der Welt, vor allem der bedrückenden wirtschaftlichen Situation europäischer Airlines, ist die Luftfahrt hier noch sehr gesund“, so Tyler.
Von den gesamten durch Airlines in 2012 generierten Gewinnen wird Tylers Prognose zufolge rund die Hälfte der Gelder auf chinesischen Fluglinien entfallen. Das wären rund 1,5 Milliarden US-Dollar angesichts der von der IATA erwarteten Profite der globalen Branche in Höhe von drei Milliarden US-Dollar. Im Vorjahr erwirtschafteten sämtliche Mitglieds-Airlines der Luftfahrtorganisation nach deren Angaben Überschüsse von insgesamt 7.9 Mrd. US-Dollar. (hs)