Brüssel/Belgien. Die frühere EU-Verkehrskommissarin Loyola de Palacio ist am 13. Dezember im Alter von 56 Jahren nach langer, schwerer Krankheit gestorben. Kommissionspräsident José Manuel Barroso drückte in einem Pressestatement das Beileid des gesamten Kollegiums und seine Hochachtung vor de Palacios Lebenswerk aus. EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot würdigte seine Vorgängerin in einer Beileidserklärung als „überzeugte Europäerin“, die von 1999 bis 2004 als Vizepräsidentin der EU-Kommission das „Europa des Transports“ mit „Energie und Mut“ voran gebracht habe. Sie habe danach an seiner Seite diese „unermüdliche Arbeit“ fortgesetzt als Koordinatorin für die Verwirklichung des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN) und der Verkehrswege zu den EU-Nachbarstaaten, schreibt Barrot in seiner Kondolenz. Er vermisse „eine Freundin, von der ich immer ohne Vorbehalte Rat und Unterstützung erfahren habe“. Die Spanierin war am 20. Juli 2005 von Barrot als eine der sechs TEN-Koordinatoren mit Zuständigkeit für das Bahnprojekt Lyon-Triest-Ljubljana-Budapest ernannt worden und hatte zuletzt am 13. September in Brüssel - schon in krankheitsbedingter Abwesenheit - gemeinsam mit ihren Kollegen nach einjähriger Arbeit erste Projektberichte vorgestellt. Der Vorsitzende der Christdemokraten und Konservativen (EPP-ED) im Europäischen Parlament (EP), Hans-Gert Pöttering (CDU), charakterisierte de Palacio in einer Fraktionssitzung als „eine außergewöhnliche Persönlichkeit von tiefer Moral und politischer Überzeugung“. Das habe sie bewiesen als Mitglied der stärksten EP-Fraktion und in verschiedenen Führungspositionen als spanische Agrarministerin und als Energie- und Verkehrskommissarin mit Verantwortungsbereich auch für die Beziehungen der EU-Kommission zum Parlament. (dw)
Loyola de Palacio verstorben
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso würdigt Verdienste der früheren EU-Verkehrskommissarin