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Lokführerstreik im Güterverkehr der Bahn vorzeitig beendet

29.01.2024 09:31 Uhr | Lesezeit: 2 min
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Seit dem Abend des 28. Januar läuft der Güterverkehr auf der Schiene wieder langsam an. Der Streik der GDL ist vorzeitig beendet (Symbolbild)
© Foto: Deutsche Bahn AG/Volker Emersleben

Die GDL sorgte mit ihrem vierten Streik bei der Deutschen Bahn seit Anfang November für Tausende Zugausfälle. Nun endet der Ausstand vorzeitig, beide Seiten kehren an den Verhandlungstisch zurück. Seit dem Abend des 28. Januar ist der Güterverkehr wieder angelaufen.

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Die Lokführergewerkschaft GDL hat den Streik im Güterverkehr der Deutschen Bahn vorzeitig beendet. Das teilte ein Bahn-Sprecher am Sonntagabend, den 28. Januar mit. Der Verkehr laufe seit 18 Uhr langsam wieder an.

Anders als im Personenverkehr fallen im Güterverkehr Zugfahrten in der Regel nicht aus. Stattdessen entsteht bei Streiks ein Stau. Seit 18 Uhr ist die Bahn eigenen Angaben zufolge dabei, diesen entstandenen Stau abzuarbeiten „Erfahrungsgemäß dauert es aber mehrere Tage, bis die Güterverkehre wieder im Regelbetrieb unterwegs sind", teilte der DB-Sprecher mit. Der aktuelle Rückstau sei „erheblich".

Etliche abfahrbereite Fern-Güterzüge stünden aber bereit und könnten sofort auf die Strecke geschickt werden.

Warenverkehr durch Konkurrenzunternehmen trotz Streik

Der Streik im Güterverkehr begann am Dienstagabend, den 23. Januar. Die Bahn hat im Güterverkehr viele Konkurrenten, daher sind in den vergangenen Tagen trotz des Streiks Waren auch auf der Schiene transportiert worden. Nach Angaben des Verbands Die Güterbahnen liegt der Marktanteil der privaten Wettbewerber der DB im Güterverkehr bei fast 60 Prozent.

Es sei wichtig, dass die Bahntochter DB InfraGO ihrer Verantwortung nachkomme, die Infrastruktur für nicht bestreikte Unternehmen offenzuhalten, so der Verband am 27. Januar. In den letzten Tagen seien auf einigen Strecken Stellwerke wegen des Streiks unter- oder unbesetzt – beispielsweise in Regensburg und Karlsruhe. Man ziehe aber insgesamt eine positive Bilanz, die Bahn-Tochter scheine aus früheren Streiks gelernt zu haben: Personalausfälle durch Streiks würden früher kompensiert und gegenüber den Unternehmen informiert.

Im Personenverkehr hat der Streik noch bis Montagmorgen, 2 Uhr, angedauert. Bis zum 3. März gilt dann eine Friedenspflicht während neuer Verhandlungen, es kommt in dieser Zeit also nach aktuellem Stand nicht zu weiteren Streiks.

Tarifverhandlungen: Arbeitszeit und mehr Geld weiter auf der Tagesordnung

Die Bahn und die GDL hatten das vorzeitige Streikende und die Friedenspflicht in der Nacht zum Samstag, 27. Januar vereinbart. Nach Angaben beider Seiten ist es nun das Ziel, bis Anfang März neue Tarifverträge auszuhandeln.

Bereits vereinbart wurde die Zahlung von 1500 Euro Inflationsausgleichsprämie im März. Bei der Frage nach höheren Entgelten hat sich die Bahn eigenen Angaben zufolge bereit gezeigt, auch über Festbeträge statt nur über prozentuale Erhöhungen zu verhandeln. Das für die GDL besonders wichtige Thema Arbeitszeit steht bei den anstehenden Verhandlungen ebenfalls auf der Agenda. Die Bahn sei bereits, über „Modelle zur Arbeitszeitverkürzung“ für Schichtarbeiter zu sprechen, hieß es.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing begrüßte die Rückkehr an den Verhandlungstisch. „Ich fordere beide Tarifparteien auf, mit der gebotenen Ernsthaftigkeit in die Gespräche zu gehen und verantwortungsvoll an einer Lösung zu arbeiten“, teilte der FDP-Politiker mit. „Die Streiks der letzten Tage waren eine enorme Belastung für die Bahnreisenden und unsere Unternehmen.“

Streik kostete Bahn Millionen

Der Streik sorgt wie die drei Arbeitskämpfe der GDL zuvor für Tausende Zugausfälle. Die Bahn kostete jeder Streiktag nach Konzernangaben 25 Millionen Euro. Die Kosten für die GDL lassen sich nicht genau beziffern. Die Gewerkschaft zahlt den Streikenden laut Weselsky 10 Euro Streikgeld pro Stunde und maximal 100 Euro pro Schicht.

Die Streikbeteiligung wurde zuletzt aber nicht öffentlich gemacht. Rund 10.000 DB-Beschäftigte werden derzeit nach Tarifverträgen bezahlt, die mit der GDL ausgehandelt wurden. Weitaus stärker im Konzern vertreten ist die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).

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