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Logistikverbände an Habeck: Für Klimawende Förderung und Reformen nötig

01.10.2024 18:38 Uhr | Lesezeit: 2 min
Zwei Lkw fahren auf einer mehrspurigen Straße, in einer Stadt. Im Vordergrund blühen bunte Blumen, in der Straßenmitte und am Rand vermittelt Baumbewuchs den Eindruck von viel Straßenbegleitgrün
Rund ein Drittel der Kohlendioxid-Emissionen könnte mit einer Dekarbonsierung der Lkw-Flotten in Deutschland eingespart werden, so die Verbände BGL, BWVL und DSLV. Es sei wichtig, den Straßenverkehr nicht zu einseitig nur mit dem Blick auf den Pkw zu betrachten (Symbolbild)
© Foto: Jürgen Fälchle/stock.adobe.com

Die Branchenverbände BGL, BWVL und DSLV wenden sich in einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Für Weichenstellungen in der Antriebswende müsse der Logistiksektor mit in Gespräche einbezogen werden.

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Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), der BWVL Bundesverband für Eigenlogistik & Verlader sowie der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik haben sich in einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gewandt. Damit eine Klima- und Antriebswende gelingen könne, müsse auch der Lkw in den Fokus rücken, nicht nur der Pkw. Nötig sind dafür nach Ansicht der Verbände Förderungen, Reformen und die Einbeziehung des Logistiksektors in Überlegungen zum Industriestrompreis. Sie würden sich Gespräche wünschen, ähnlich wie beim Autogipfel.

Da 85 Prozent der Güter von Lkw auf der Straße transportiert werden, sei grade die Dekarbonisierung dieser Fahrzeugflotten entscheidend, betonen die Verbände in dem Brief, der der VerkehrsRundschau vorliegt. Rund ein Drittel der Kohlendioxid-Emissionen könne damit eingespart werden. Es fehlten für die Branche aber finanzielle und organisatorische Rahmenbedingungen, die eine Klimawende im Logistiksektor erst möglich machen würden.

Sie nennen neben der fehlenden Ladeinfrastruktur auch den schleppende Absatz von Brennstoffzellen- und E-Lkw. Ihre Kritik: Die bisherige Förder- und Abgabenpraxis habe sich nicht an den Marktgegebenheiten und Infrastrukturrealitäten, sondern zu einseitig an den Interessen der Nutzfahrzeughersteller ausgerichtet.

Um die Klimaziele im Verkehrssekor zu erreichen wäre aus Sicht der Verbände unter anderem eine Reform der Kraftstoffbesteuerung notwendig. Nach ihren Vorstellungen sollte die Energiesteuer Biokraftstoffe und strombasierte Kraftstoffe nach ihrer Klimawirkung besteuern und damit begünstigen. „Dies wäre ein entscheidender Hebel, um den CO2-Ausstoß im Straßengüterverkehr sofort und unmittelbar und nicht erst in den kommenden Jahren zu senken“, erklären die Verbände.

Außerdem sei es für eine Klimawende nötig, aus den Maut-Mehreinnahmen von 30 Milliarden Euro bis 2027 finanzierte Förderprogramme für die Straße aufzusetzen: Zum einen sollten damit Zero Emission Vehicle (ZEV) gefördert werden, die sich am Markthochlauf der Fahrzeuge orientieren. Zum anderen wünschen sich die Verbände eine Förderung von Ladeinfrastruktur etwa für Logistikanlagen und für den schnelleren Aus- und Aufbau einer Lkw-Ladeinfrastruktur.

Ein weiterer Punkt: Da mit dem Laden von Lkw künftig ein hoher Strombedarf des Logistiksektors entsteht, sei es wichtig, dass dieser mit in politische Überlegungen für einen wettbewerbsfähigen Industriestrompreis einbezogen werde.

Es genüge nicht, nur zu einem „Autogipfel“ einzuladen, so die Verbände. Für einen erfolgreichen Klimaschutz brauche es auch einen Nutzfahrzeuggipfel. Sie stünden für Gespräche bereit.

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