Der deutsche Investmentmarkt für Logistikimmobilien sei im zweiten Quartal „von einer hohen Angebotsdynamik und einer Vielzahl an Einzeldeals“ geprägt gewesen, teilte LIP Invest, ein Anbieter von Immobilien-Spezialfonds, im Rahmen seines quartalsweise erscheinenden Marktberichts „LIP UP TO DATE – Logistikimmobilien Deutschland“ mit und kommt unter anderem zu dem Fazit: „Immobilieneigentümer signalisieren zunehmend Verkaufsbereitschaft.“
Viel Aktivität auf dem Markt für Logistikimmobilien
Laut dem Bericht von LIP Invest wurden im zweiten Quartal rund 1,4 Milliarden Euro in deutsche Logistikimmobilien investiert. Das Transaktionsvolumen des ersten Halbjahres summiert sich auf insgesamt 2,6 Milliarden Euro und liegt damit leicht unter dem Vorjahreszeitraum. Grund hierfür sei, dass „große Portfoliodeals ausgeblieben bzw. aufgrund der aktuell deutlich längeren Transaktionszeiträume noch nicht zum Abschluss gekommen sind“. Gleichwohl sei gemessen an der Anzahl an Einzeldeals „viel Aktivität am Markt zu beobachten“.
Trends auf dem Markt für Logistikimmobilien
Mit Blick auf dem Trends auf dem Markt für Logistikimmobilien sieht LIP Invest im KEP-Markt einen den „am stärksten wachsenden Teilmärkte der deutschen Logistikbranche“. Abgesehen von einem leichten Rückgang nach dem Sondereffekt der Corona-Pandemie verzeichne diese Logistiksparte seit Jahren ein steigendes Sendungsvolumen. Der Bundesverband Paket- und Expresslogistik (BPEX) geht in seiner neuesten Studie davon aus, dass das Sendungsvolumen 2029 erstmals die 5-Milliarden-Marke knacken könnte.
Wachstumschancen für den KEP-Markt
Als Trend sei außerdem zu beobachten, dass sich Direktimporte im E-Commerce zunehmend hin zu lokalem Fulfillment verlagern würden, so LIP Invest. Für den KEP-Markt sei das eine weitere Wachstumschance. Für die Logistikimmobilienbranche bedeute die Verlagerung der Lieferketten, dass „der Bedarf an Fulfillment-Centern und Paketverteilzentren künftig weiter zunehmen könnte“, so schreibt LIP Invest: „Das lokale Fulfillment nach dem sogenannten Local-for-local-Prinzip ist aktuell vor allem in Nordrhein-Westfalen und Bremen zu beobachten – beides Regionen mit direktem Seezugang.“
Pharmabranche sorgt für Nachfrage nach Logistikflächen
Im zweiten Quartal 2025 sei aber die Neubautätigkeit mit 800.000 Quadratmeter ähnlich moderat ausgefallen wie im vorhergehenden Quartal. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 1,55 Millionen Quadratmeter an neuen Logistikflächen gebaut. Unternehmen aus der Pharmabranche würden allerdings zunehmend für Nachfrage nach Logistikflächen sorgen. Darauf habe unter anderem bereits die DHL reagiert: Im Mai hat der Logistikdienstleister laut LIP Invest eine 30.000 Quadratmeter große Logistikimmobilie im hessischen Florstadt eröffnet, die mit mehreren Temperaturzonen explizit für die Lagerung und Distribution von Pharma- und Medizinprodukten ausgelegt ist.