München. Sollte die Bundesregierung im Zusammenhang mit der Erhebung der Lkw-Maut telematische Mehrwertdienste auf Basis der On-Board-Unit (OBU) gestatten, wäre die Betreibergesellschaft Toll Collect gegenüber anderen Anbietern von Telematikdiensten nicht im Vorteil. Dies betonte Wolfgang Butenschön, Senior Manager Marketing & Sales bei Toll Collect im Rahmen eines Forums, das die Gesellschaft für Verkehrsbetriebswirtschaft und Logistik e.V (GVB) am heutigen Donnerstag in München zum Thema "Telematik im Güterverkehr" veranstaltet hat. "Der diskriminierungsfreie Zugang von Wettbewerbern wäre in jedem Fall gegeben", sagte Butenschön. Denkbar wäre beispielsweise die Verwaltung der erhobenen Daten durch eine unabhängige Clearingstelle, die die Daten den einzelnen Anbietern zur Verfügung stellen könnte. "Wir gehen weiterhin davon aus, dass Mehrwertdienste kommen, wenn auch nicht zum Stichtag 31. August", sagte Butenschön. Das Bundesverkehrsministerium hat bisher offen gelassen, ob und wann die Einführung von telematischen Mehrwertdiensten in Betracht kommt, da diese nicht Gegenstand der offiziellen Ausschreibung waren.
Eine "Mautvorauszahlung" in Höhe von 400-500 Euro müssen Transportunternehmer nur leisten, wenn sie die OBU zur automatischen Abrechnung der Maut in die Fahrzeuge einbauen lassen. Toll Collect sieht in der Vorauszahlung eine Art Kaution für das Einbaugerät, das an sich kostenlos zur Verfügung gestellt wird und Eigentum des Bundes bleibt. Bei der Maut-Buchung im Internet oder beim manuellen Bezahlen der Maut wird dagegen keine derartige Vorauszahlung erhoben. Butenschön widersprach damit anders lautenden Pressemeldungen, wonach eine "Sicherheitsleistung" auch bei der Buchung im Internet fällig werde. (vr/diwi)