Wien. Die elektronische Lastwagen-Maut auf Österreichs Autobahnen ist ohne technische Probleme gestartet. Auf dem 2000 Kilometer langen Autobahnnetz sind 422 Abbuchungs- und Kontrollstellen installiert worden, die mit Mikrowellentechnik arbeiten, wie die österreichische Betreibergesellschaft Europass, eine Tochter der italienischen Autostrade S.P.A., in Wien berichtete. Für alle LKW mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht sind im Schnitt 22 Cent pro Kilometer zu zahlen. Die "Mautportale" überspannen die Autobahnspuren in beiden Richtungen. Über Antennen treten sie in Kontakt mit den vorüberfahrenden LKW, die an ihrer Windschutzscheibe eine so genannte GO-Box montiert haben müssen. Bezahlt werden kann nachher mit Rechnung oder mit vorausbezahlten Wertkarten. An 100 Kontrollstellen bestimmt ein Laserscanner Geschwindigkeit, Länge und Bauart des Fahrzeuges. Von vorn und von hinten wird der LKW fotografiert. Stimmen diese Informationen mit den Daten der fünf Euro teuren GO- Box überein, werden sie wieder gelöscht. Auf Mautpreller warten rund 100 so genannte "Maut-Sheriffs". Sie dürfen die fraglichen LKW mit Blaulicht auf Parkplätze leiten und kassieren. Eine falsche Programmierung der GO-Box kostet 120 Euro, ein fehlendes Gerät wird mit 220 Euro geahndet. Jährlich sollen die 100 000 österreichischen und 300 000 ausländischen LKW und Busse dem österreichischen Staat 600 Millionen Euro einbringen. Das System ist als Übergangslösung bis zum Jahr 2012 gedacht. Dann soll das System auf die deutlich aufwändigere und kompliziertere Satelliten-Technik umgestellt werden. Bis dahin soll die Technik - auch durch die Erfahrungen in Deutschland - seine Kinderkrankheiten überwunden haben. (vr/dpa)
LKW-Maut in Österreich ohne Probleme gestartet
Für alle LKW mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht sind 22 Cent pro Kilometer zu zahlen