Wiesbaden. Die Exporte der deutschen Nutzfahrzeugbauer ziehen nach einem verheerenden Einsturz im Krisenjahr 2009 wieder kräftig an. Vom Vorkrisenniveau ist die Branche aber noch weit entfernt. Im ersten Halbjahr 2010 steigerte Deutschland den Nutzfahrzeugexport nach vorläufigen Zahlen um 26 Prozent auf fast 197.000 Stück, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden anlässlich der 63. IAA-Nutzfahrzeuge in Hannover berichtete. Der Ausfuhrwert stieg um etwas mehr als 8 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro.
Im ersten Halbjahr 2008 hatte die Branche mit 310.000 Bussen, Lastwagen und Zugmaschinen allerdings noch deutlich mehr Nutzfahrzeuge exportiert. Auch beim Ausfuhrwert hatten die Hersteller im ersten Halbjahr 2009 auf Jahressicht dramatische 48,4 Prozent eingebüßt.
Wichtigste Abnehmerländer deutscher Nutzfahrzeuge waren von Januar bis Juni 2010 Großbritannien (19.800 Nutzfahrzeuge für 529 Millionen Euro), Frankreich (18.300 Nutzfahrzeuge für 795 Millionen Euro) und Italien (11.600 Nutzfahrzeuge für 544 Millionen Euro).
Die Busse, Lastwagen und Zugmaschinen sowie Nutzfahrzeugmotoren wurden von rund 45.000 Beschäftigten in 32 Betrieben gebaut. Der Umsatz der Hersteller stieg im ersten Halbjahr 2010 auf Jahressicht um 6,0 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro. Dabei entfielen auf den Inlandsumsatz 3,2 Milliarden Euro (plus 1,2 Prozent), der Auslandsumsatz kletterte um 9,0 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro).
Auch im Inland gab es bei den Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen erste Zeichen einer wirtschaftlichen Erholung: Im ersten Halbjahr 2010 wurden nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes rund 140.700 Omnibusse, Lastkraftwagen und Zugmaschinen zugelassen. Das waren 4 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2009. (dpa)