Paris/Frankreich. Im LKW-Verkehr über die Alpen spielt der Straßentunnel unter dem Montblanc eine immer geringere Rolle. Nach Angaben des französischen Fachmagazins „L’Officiel des Transporteurs“ hat sich sein Anteil an den Gesamtpassagen von 1998 bis 2006 von 9 auf 5,4 Prozent verringert. An absoluten Zahlen nahm er um 20 Prozent ab und dürfte sich bis 2020 um weitere 300.000 LKW-Durchfahrten verkleinern, schätzt der französische Tunnelbetreiber ATMB. Insbesondere das geplante Mammutprojekt einer Bahnverbindung zwischen Lyon und Turin wird Verkehre abzweigen. Zusätzliche Einbußen von rund 100.000 LKW-Durchfahrten pro Jahr seien im Zuge der vorgesehenen Verbreiterung des Schienentunnels unter dem Mont-Cenis zu erwarten, den Tunnel bei Fréjus mitgerechnet. Gezählt wurden letztes Jahr im Montblanc-Bauwerk mit 600.000 ebenso viele Passagen wie im Jahr zuvor. Den benachbarten Fréjus-Tunnel benutzten dagegen im Jahr 2006 für eine Passage durch die Alpen 900.000 LKW. Laut ATMB-Generaldirektor Jean-Paul Chaumont hat das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von 140 Millionen Euro erzielt. Der Betriebsgewinn wurde mit 49,4 Millionen ausgewiesen. (jb)
LKW-Anteil im Montblanc-Tunnel rückläufig

Bahnverkehr gewinnt auf Kosten des Straßentunnels: Bis 2020 erwartet Betreiber Halbierung des LKW-Aufkommens