Frankfurt/M. LH-Cargo-Vorstandsmitglied Andreas Otto hat sich kritisch zu der Zusammenarbeit zwischen Spediteuren und Luftfrachtcarriern geäußert. Otto beklagt ein Ungleichgewicht zwischen beiden Parteien, das mittelfristig die Entwicklung der gesamten Transportindustrie bedrohe. Während es den Spediteuren gelungen sei, sich in der Logistikkette ausgezeichnet zu positionieren und auch in Krisenzeiten sehr erfolgreich zu agieren, bliebe das Investitionsrisiko bei den Luftfrachtcarrierern: "In der Door-to-Door-Logistikkette übernehmen die Carrier heute mehr als 80 Prozent der Investitionssumme", sagte Otto auf einer großen Transport- und Logistikkonferenz in Miami/Florida. Otto forderte daher, dass aus der derzeitigen Win-Lose-Situation dringend eine Win-Win-Partnerschaft werden müsse. Dazu sollte die Zusammenarbeit beider Seiten dauerhaft intensiviert werden – zum Beispiel bei Customer Relationship Management, bei der weiteren Standardisierung von Prozessen und bei der Weiterentwicklung elektronischer Buchungsmöglichkeiten. Otto sprach von einer "zum Teil katastrophalen Ertragssituation" bei den Luftfrachtunternehmen, übte aber auch Selbstkritik. Luftfracht werde immer noch zu häufig als möglicher Zusatzertrag zum Passagiergeschäft betrachtet. Zu den Erfolgsfaktoren zählte er unter anderem einen klaren Fokus auf Kundenservice. (vr/cd)
LH Cargo übt Kritik an Spediteuren
Carrier verlieren die Investitionsfähigkeit